Übungsfahrt

für das nächte Turnier
2. Mai 2008

Wir haben mal wieder ein Turnier genannt und dafür muß man schliesslich ein wenig üben, mal will sich ja nicht ganz blamieren. Nur leider haben wir keinen Fahrplatz in der Gegend, also suchen wir uns ein Gelände, wo man wenigstens mal einen Zirkel fahren kann, ohne dass Minchen die Kutsche unbedingt durch unseren 20x30m Hallensand pflügen muß. Es gib da ein Brachfeld im Wald, das wollte ich schon lange einmal ausprobieren... leider entpuppte sich der von der Straße aus gesehen "feste Boden" als sehr fest, nämlich Kacheln... wie die da wohl in den Wald kommen??? Egal, jedenfalls für Pferdebeine völlig untauglich. Aber die Einfahrt beschreibt eine Kehrtwende um einen Busch herum, das sollte funktionieren.
Gesagt, gemacht.
Da braut sich was zusammen, ein Gewitter. Ein kurzer aber heftiger Guß rauscht vom Himmel. Das war es dann mit dem festen Boden gewesen.

Conny fährt heute mit. Verblasst sind die Erinnerungen an den einstigen Fahrkurs, aber sie kann mir beim Anspannen helfen, das ist gut so, denn mein Anbindebalken ist leider blockiert und wir wollen ja auf keinen Fall ein Risiko für mein Pony eingehen. Claudia macht Fotos... Danke Claudia!

Anspannen immer zu zweit
Geschirrkontrolle
Minchen passt auf
dann kann es ja losgehen... * äh fahren.
* Bilder: Claudia Hoppe
Minchen hat gute Laune, lustig trabt sie voran, erstmal ein wenig Warmfahren. An ihrer Buh-Ecke stehen Leute, machen uns netterweise Platz, stehen aber auf der falschen Staßenseite, dorthin drängt Minchen. Ja, guck Du ruhig erstmal, keine Gespenster da. Allerdings wird dagleich der kleine schwarze Hengst seine Nase über den Zaun stecken, kleiner Hengst ganz groß, da könnte Minchen eine Satz machen, sie könnte... ein freundlicher Hinweis meinerseits trifft auf volles Verständnis. Die Spaziergänger wechseln die Straßenseite und Minchen springt nicht. Die Kegel passen, weiter geht es im Takt, immer schön biegen, Minchen, das muß ich nämlich dringend üben...
Tja, und dann war meine Kehre um das Buschwerk doch nicht sooo geeignet, nämlich voller Schlaglöcher und Pfützen, nicht dass da die Kutsche kippt. Hmmm, mal überlegen, ob die Festwiese taugt? Hast Du noch Zeit?
Gesagt, getan. Etwas irritiert biegt Minchen in die Straße ein. Oh, auf dem Feld steht ein Bierwagen, hoffentlich liegen da keine Scherben... Aber nein, es ist alles in Ordnung, das Gras steht etwas hoch, Minchen muß ordentlich ziehen, sie trabt wundervoll (in meinen Augen *tröt), rechts herum klappt es garnicht, links herum immerhin mit einem leichten Ei Richtung Heimat. Nach einem Hinweis von Conny auf meine Peitschenführung klappt es rechtsherum auch besser. Wie gut, wenn man einen erfahrenen Beifahrer hat!
Da hast Du schön gemacht Minchen, auf nach Hause.
Das lässt Minchen sich nicht zweimal sagen, ordentlich legt sie sich ins Zeug, schnell da sein, bevor es sich jemand anders überlegt, und in Dir steckt doch ein norwegischer Traber! Holla, etwas langsamer, Minchen mach mal auf schön! Da schwebt sie im Trab daher, Leinen leicht nachgeben, schon legt sie ordentlich zu, leicht spielen und die trabt wieder normal. Hoppla, das war ein Galoppsprung, ist der Schuh noch da? Ja, nein, der rechte Schuh ist weg. Kehrtwende. Enttäuscht zieht Minchen die Kutsche herum.
Da liegt der Schuh. Conny ist so freundlich, ihn Minchen wieder an zu ziehen, Minchen bleibt brav stehen. Hurra, noch eine Kehrtwende und ab nach Hause. Sie spielt nochmal mit, zulegen, aufrichten, zulegen. Da sitzt der Reiher vor uns am Bach, hüpft ein paar Schritte, dann wird ihm die Kutsche doch unheimlich. Mit einem majestätischen Flügelschlag hebt er ab. Minchen würdigt ihn eines Blickes und trabt lustig weiter.
Das war schön, das Wetter hält, es wird Frühühühühüling!

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