Das Tor zur Welt - bzw. ins Tal 25. Mai 2007 Unsere letzte Kutschentour war recht bergig geraten, aber das ist eine andere Geschichte, die ein anderes Mal erzählt werden soll, darum habe ich darüber nachgedacht, wie man eine Runde flacher gestalten könnte. Man müßte ins Wiehbachtal hinüber kommen... mit dem Fahrrad gefahren ist die Strecke soo bergig nicht ... aber da stehen ein paar Pfosten im Weg ... Diesmal habe ich einen Zollstock dabei. Links vom Pfosten sind es 1,70 m, rechts davon 1,58 m, also mit etwas Zielwasser müsste das locker passen. Ups, da hat mich einer beobachtet. |
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Minchen ist rasch
aufgeschirrt und da meine Fahrlehrerin auf sich warten lässt und
es eigentlich ja egal ist, ob jemand vor Minchen steht oder ob sie
angebunden ist, spanne ich auch an. Nur wie komme ich jetzt
vorschriftsmässig auf die Kutsche hinauf? Ah, da kommt ein
Helferlein, also rauf auf die Kutsche und losbinden bitte. Wir
können starten. Erstmal ein paar Trockenübungen in der Halle. Wir besitzen wunderbare flexible blaue und gelbe Pylonen, Petra hat uns drei schöne Tore aufgebaut, eins in blau, eins in gelb und ein buntes Törchen. Im Sand rollt die Kutsche mühsam, ich bekomme ein schlechtes Gewissen, promt zerknautsche ich mit dem Rad den ersten Pylon, oh, ich glaube, ich sollte besser aufpassen. Die Tore messen 1,50 m, die Kutsche 1,23 m, Reserve ist genügend da. in der zweiten Runde klappt das schon viel besser. Antraben mag Minchen nicht, in dem schweren Sand, aber in der engen Halle zeigt sich, wie schön wendig mein Kütschchen ist. So, alle Tore mit Bravour absolviert, jetzt schalten wir zur Live-Sendung. Alles einsteigen bitte, wir fahren los. Hopp, Minchen, die Straße hinunter - OHNE! Besuch bei den Herren bitte. Auf der Straße mag Minchen auch nicht traben, aber nach der zweiten Aufforderung tut sie es doch. Gut, du kannst wieder Schritt gehen - DIESER Aufforderung kommt sie promt nach. Rums, so schnell habe ich nicht reagiert, Minchen bremst die Kutsche völlig selbstständig. Im Wald geraten wir weit nach Links, ja nun, auf ein paar Brennesseln mehr oder weniger kommt es nicht an. Hau ruck, zieht Minchen die Hügelchen hoch. Nein, wir fahren nciht hoch zum Claashäuschen, auch wenn Du das vom reiten so gewohnt bis, Mina, das ist eine Einbahnstraße ... rechts herum geht es um den Blumenkübel herum, da kommt uns ein Golf entgegen. Petra zeigt an, daß wir sofort wieder links abbiegen werden, aber der Golf muß sich trotzdem an uns vorbei quetschen. Puh, gut, daß meine Kutsche so schmal und mein Pony so brav ist. Da braust ein Taxi den Berg hinab durch den Tunnel und biegt ebenfalls ab. Ich fahre hinterher. Das Taxi hat gewendet udn kommt zurück, er blinkt mich an, aber soll ich etwa rüchwärts mit der Kutsche den Berg wieder hoch??? Das kann ja wohl nicht Dein Ernst sein! Ich bleibe stur. Rechts ist ein kleiner Hof, da kann ich ausweichen, aber nur ein ganz wenig, denn da ist ein dünner grüner Draht gespannt, den habe ich garnicht gesehen und Minchen auch nicht. Aber das Taxi fährt trotzdem an uns vorbei, zwei Zentimeter und er hätte einen Kratzer im Lack gehabt ... Unbehelligt setzen wir unsere Fahrt fort. Minchens Buh-Ecke ist mit Scheuklappen doch nicht so gefährlich, schon nähern wir uns den Pfosten. Die Herren von vorhin sitzen nun im Garten, aber ich glaube, sie erkennen mich nicht wieder, so ohne Fahrrad und mit Kutsche. Langsam Minchen, ganz langsam und gut zielen .. ja das passt, hu, gut, geschafft, hurra, Wiehbachtal, wir kommen. Trab mein Pferdchen, trab. So ohne Asphalt trabt Minchen brav an. Hui, ist das schön. An der Neukronenberger Straße wollte ich eigentlich wenden, aber Verkehr muß man ja auch üben. Also fahre ich noch ein Stückchen weiter, an der Rudi-Villa vorbei - eh Minchen, Du kannst hier nicht abbiegen, da hat Smoky dir aber was gezeigt... Von hinten überholt uns ein Auto, links soll ich die Peitsche halten das habe ich nicht gleich gescheckt und nehme promt die Peitsche zur Seite, aber unter dem Schlag fährt er mir schon nicht durch. Ich sollte mal ein rot-weisses Flatterband an meiner Peitsche befestigen, das wäre eine gute Idee. Dieser Autofahrer passiert sehr vorsichtig mein lebendiges 1 PS Mobil. Gut so. Huhu, an dieser Garage muß etwas gefährliches sein, Minchen wird sehr eilig. So, Minchen hier wenden wir. Einen grooooooßen Bogen bitte, aber groß muß der garnicht sein, mein Kütschchen ist doch wenidig :-) Auch auf dem Rückweg ist die Garage gefährlich, Minchen wird immer eiliger, riesen Heimwegschritte macht sie. Ruhig Minchen. Ja, rechts geht es nach Hause, durch die Pfostenstrecke, aber ich lass Dich einfach mal Links abwenden. Etwas irritiert aber gutmütig folgt Minchen meinem Manöver, so jetzt darfst Du die Heimweg einschlagen, aber etwas ruhiger bitte. Nein, Minchen legt ihren Rennschritt ein, ich lasse sie sogar traben, aber vor den Pfosten parieren wir durch, sooo sicher fühle ich mich noch nicht. |