Brühl
ab in die Ville
21. Oktober 2006
ich gebe zu, ich brauchte erst einen Motivationskick. Wir wollten vor dem Winter noch einmal so richtig Gas geben, wie in der Veluwe,
das geben die Wege in Brühl auch her, nur da stehen so viel mehr
Bäume ... und Minchen ist ja schon so voll im Fell und irgendwie
bin ich schon auf Winter eingestellt und überhaupt ... Aber wie so
oft, war es natürlich richtig nett. Der Herbst ist einfach die
schönste Reitzeit.
Ganz so schnell wie geplant waren wir dann auch doch nicht, wir haben
uns ein wenig verklönt, zumindest haben wir so die erste
Galoppstrecke verpasst. Zunächst reiten wir unter der Straße
her, unterqueren die Autobahn, wählen den ersten Weg nach Links.
Vor uns liegt ein langer gerader Sandweg, sanft ansteigend, doch wir
quatschen und quatschen. An unscheinbaren Seen im Wald vorbei, unter
der Eisenbahn hindurch. Plötzlich sind wir auf unserer
Paradegaloppstrecke, immer an den Schienen entlang, knapp zwei
Kilometer, da sind wir aufgewacht. Penny vorneweg, Abai hinterher,
klammheimlich schiebt Minchen ihre Nase vor die Abais. Aber inzwischen
kann sie richtig schön galoppieren, wir lassen uns wieder
zurückfallen. Fliegender Galoppwechsel über eine große
Pfütze, huch.
Wieder reiten wir unter der Schiene her, vor uns zieht der Sandweg sich
schnurgerade durch den Wald. Abai und Penny legen so richtig los, Mina
hinterher. Schade, bis zur Haarnadelkurve sind es nur 700 Meter. Lassen
wir sie ein wenig Schritt gehen.
Oder Traben.
Traben kann man hier auch endlos.
Nur Abai galoppiert. Abai kann auch im Jogtempo galoppieren.
Vor uns liegt eine große Wiese, wir sind zwei Stunden unterwegs,
Mina meldet Hunger. Die Pferde sind gut geschwitzt, es weht ein
böiger Wind, Wolkenfetzen treiben über den Himmel.
Diesmal queren wir die Autobahn über eine Brücke. Die Waldarbeiter
haben schweres Gerät abgestellt, sie bauen einen Zaun an der Böschung,
die zur Autobahn hinabführt. Das große Blinkkreuz ist für uns ohne
Bedeutung. Auf dieser Seite der Autobahn finden wir weitere endlose Galoppaden.
Mina trabt
und wie die Mina traben kann. Beineschmeißpony. hihi
Pferdeautobahn.
Nun ist es nicht mehr weit, hier links, aber Mina meint rechts ist es
besser und sie hat recht. Als wir am Parkplatz ankommen, folgt Mina
weiter dem Reitweg nach rechts. Etwas irritiert schaut sie Penny und
Abai hinterher, die auf den Parkplatz abgebogen sind, läßt
sich aber nicht beirren. Aha, sie muß ... nun kehrt sie um,
findet auch ihren Weg zum Anhänger. Tschüss Abai.
Aha, Penny und Abai werden verladen, Mina bleibt völlig cool. Brav
tapert sie mit mir zum Birkhof, ungeduldig stampft sie mit den Hufen,
bis ich ihren Eimer mit Wasser gefüllt habe. In großen
Zügen leert sie ihn gleich wieder. So, nun können wir auch
fahren. Mach die Klappe auf, damit ich einsteigen kann.
Und dann hat sie sich zu Hause auf der Wiese gewälzt.
Mit Decke.
Das macht sie sonst nie.
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