Curly
Curly und seine Monster
8. Juni 2008 - oder so wird ein Pferd geländesicher...
Nachdem Sandra mit ganz viel Geduld ganz viel Verladen geübt hat,
wollten wir eigentlich ausfahren, aber da mein Anhänger noch in
der Werkstatt steht, haben wir uns kurzfristig entschlossen, einfach
nur aus zu reiten, an die Wupper, da können die Pferde sich
abkühlen, denn es ist furchtbar warm heute. Curly ist noch jung,
Curly ist noch ziemlich unerfahren, aber er lernt eifrig und heute
mußte er eine ganze Menge lernen.
Minchen, magst Du eine Abkühlung? Nein, sie nimmt Abstand, sie mag
nicht.
Zuerst kam da der steile Berg, schön trocken zwar aber kaum
weniger rutschig, als wenn er naß ist. Minchen tastet sich
vorsichtig Schrittchen für Schrittchen bergab, Curly macht es sich
einfacher, er setzt seine Hinterbeine einfach weit unter und
läßt sich sicher hinunter rutschen. So ist er auch viel
schneller unten. Unten erwartet uns eine tiefe Schlammpfütze.
Minchen watet hindurch, Curly muß sich das erstmal gaaanz genau
ansehen, bevor er mit großen Schritten hinüber setzt. Huhu,
kein Nessie-Monster aufgetaucht, schnell weiter durch die hohe Wiese
und über die Strasse. Da können wir es sehen, ein Schuh von
Minchen ist weg. Na, wenn der im hohen Gras liegt, kann ich lange
suchen. Sandra übernimmt Minchens Zügel, brav bleiben beide
Pferde stehen, bis ich mit dem Schuh - er steckte im Sumpf -
zurückkehre. Wieder etwas gelernt, Curly kann sehr wohl sehr brav
stehen bleiben, doch da wartet die nächste Mutprobe auf ihn. Die
Wassermassen der letzten Tage dringen aus dem Berg, sammeln sich in
Rinnsalen und laufen quer über den Weg, oh nein, da kann man
bestimmt nicht einfach weiterlaufen. Minchen kann das, sie registriert
so einen Minibach schon garnicht mehr, aber sie war ja auch schon oft
hier. Hinter Minchen her findet auch Curly seinen Mut und hüpft
über den Bach. Die zweite Wasserfurt ist dann auch kaum noch
spektakulär, Curly lernt.
Massen von Radfahrern sind unterwegs, trotz EM, und alle wollen sie an
uns vorbei. Kein Problem, Radfahrer kennt Curly schon. Aber neben uns
auf der Wupper sind zahlreiche Kanuten unterwegs, die lärmend und
mit Bierfässern bestückt die Wupper hinunter paddeln. Da
muß Curly dann doch gucken, nur wenn er quer auf dem Weg parkt,
kommt kein Radfahrer mehr an uns vorbei. Da müssen wir erst die
Ruderer passieren lassen. Sorry. Zug um Zug ist heute auf der
Zugbrücke unterwegs, ungewöhnlich für einen Sonntag.
Unter uns die Wupper mit den Kanus, über uns die Gleise, und die
Brücke scheppert unter den Hufen, da wird Curlys Mut auf eine
harte Probe gestellt. Also warten wir erstmal, bis alle Radfahrer
vorbei sind, dann wagen wir uns über und unter die Brücken,
Minchen voran, denn die kennt das schon, mutig wagt sich Curly
hinterher, geduckt mit großen Schritten, geschafft.
Ein Zug rauscht vorüber, das läßt Curly schon kalt
über sich ergehen, ganz anders aber, als wir erneut die Gleise
unterqueren, der Tunnel ist nicht rund, wie der zu Hause, sondern
eckig, da muß er erstmal gucken.
Wir reiten eine Böschung hinab hinunter zur Wupper. Hier ist der
Einstieg sehr seicht. Minchen plantscht sofort mit dem Maul im Wasser
und watet mit den Hufen hinein. Curly ist das bewegte nass noch
unheimlich. Naja, er wird das schon noch lernen, heute war ja wirklich
viel los.
Zurück über die Brücke mit dem Dach, das meistert Curly
schon ganz cool, aber dann kommt ein ziemlich enger Wegabschnitt, das
Gras wächst gut bauchhoch und
auch sonstiges Gestrüpp wuchert alles zu. Eine schmale Gasse
bleibt uns und unseren Pferden zwischen Stacheldraht und Wupper, wo ein
weiteres Rudel Ruderer vorüber zieht. Da regt Curly sich nun doch
auf. Zum Glück ist die Passage nur kurz, weg von der Wupper und
Curly schaltet sogleich wieder auf cooler Araber.
Hier ist auch viel weniger Volk unterwegs und wir können ein wenig
traben.
Die Rufschranke ist heute offen, über die Bahngleise macht Curly
nur große Schritte, kaum gezuckt. Aber nach der Schaukel
muß er dann doch mal gucken. An der nächsten Brücke ist
kein Zug in Sicht, aber Matsche - huch. Neugierig besieht Curly
sich die Kühe am Wegesrand mit ihren wahnsinnig riesigen Eutern.
Da schaut ein Isikopf über die Böschung, aber das kann Curly
kaum noch schockieren. Minchen schielt eher zum Gras.
An einer Querstraße kommen ein paar Autos, Minchen schaut, wann
die Straße frei ist, Curly wartet im Hintergrund. Geschafft. Wir
sind wieder zu Hause, haben große und kleine Monster besiegt und
keine Schrammen davon getragen. Das hat er doch schon prima gemacht.
Minchen, ist jetzt eine Abkühlung gefällig? Ohja, sie stellt
sich sogleich mit Hals und Widerrist unter den Schlauch, na, dann soll
sie ihre Dusche auch bekommen.
Es war ziemlich viel Volk unterwegs, das nächste Mal reiten wir
wieder unter der Woche oder nach sieben oder bei Regen.
Curly und seine Monster II
11. Juni 2008 - Verladetraining
Am Mittwoch kam mein Anhänger endlich aus der Werkstatt.
Eigentlich wäre Zeit, für eine Runde Bügerbusch, aber
Curly findet den anderen Anänger unheimlich, er parkt erstmal.
Nachdem wir ihn schweissgebadet endlich verladen haben, beschliessen
wir, doch nicht weg zu fahren, sondern eine Runde zu reiten und ihn
anschliessend noch einmal zu verladen. Das war eine gute Idee,
hinterher steigt er in fast nur zwei Minuten ein, na, das sind doch
prächtige Aussichten für den kommenden Samstag
Curly und seine Monster III
14. Juni 2008 - Curly auf großer Fahrt
Endlich ist es soweit, heute fahren wir wirklich mal weg. In nur zwei
Minuten steht Curly auf dem Anhänger, das war wirklich brav. Es
tröpfelt, aber davon lassen wir uns nicht abhalten, wir fahren in
den Bürgerbusch. Da gibt es unheimlich aufregende Dinge, wie
Bäche, Pfützen, Autobahnbrücken und gründlich
zugewachsene Reitwege. Ein Trampelpfad durch eine Wiese mit lauter
jungen Bäumen läßt sich gerade mal erahnen, einen
anderen Weg meiden wir ganz. Minchen kennt den Weg, aber das ist eine andere Geschichte, die ein anderes Mal
erzählt werden soll. Schliesslich sind wir wieder am
Anhänger, da stellt sich die spannende Frage, was macht Curly? Na,
einsteigen, natürlich, was sonst? Das war ja toll.
Eine Woche später: Curly und der Monsterbach im Bürgerbusch -
geschafft.
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