Wir treffen uns am Dhünnwald, die Runde ist nich tsooo groß,
aber erweiterbar, das ist genau das Richtige für so früh im
Jahr, oder nicht? Nein, denn an dem Tag geht ausgerechnet im
Kölner Ortsteil Dhünnwald der Karnevalszug... also planen wir
kurzerhand um, es gibt da ja noch einen Parkplatz in Hand, aber auch
der ist nur über Ortsdurchfahrten zu erreichen. Also fahren wir
über den Rhein , übern Rhein, wir fahren übern Rhein -
zum Fühlinger See. Der Parkplatz ist direkt an der Autobahn, da
werden wir kaum im Jecken-Trubel stecken bleiben. Eine Anmeldung haben
wir in dieser fünften Jahreszeit.
Auf Los geht's los, Ulrich muß erstmal den Reifen an seinem
Pferdeanhänger wechseln, denn der ist ganz platt. Von Sylvia
erreicht uns die Nachricht, dass ihr Zugfahrzeug Ärger macht und
nicht anspringen will. Nur unsere Rösser warten geduldig auf den
Aufbruch. Blitzschnell sind sie verladen, auf geht es, los, endlich,
hinein in den Frühling! Da bimmelt Ulrichs Handy, SMS, das
Zugfahrzeug ist kaputt, Batterieschaden, so ein Pech, da sind wir ja
heute alleine unterwegs... dabei ist das Wetter sooo schön, so
klar blau, die Sonne strahlt schon richtig ein wenig Wärme ab,
eigentlich viel zu schade für die winzige Runde in
Fühlingen... wage ich mal so zu bemerken. Aber, es könnten ja
Leute da sein... so ohne Anmeldung, also fahren wir erstmal den
vereinbarten Parkplatz an, keiner da: Weiterfahrt, über die
Dörfer, zurück zur Autobahn, auf nach Dormagen, in die
Richtung sind wir eh unterwegs.
Ach ist das schön hier, die Ponies stürzen sich gleich auf
das spärliche grüne Gras am See. Schnell sind sie gesattelt,
in Straberg muß irgendo ein Karnevalszug sein, ein Trecker mit
Anhänger fährt durch die Felder und die Kapelle mit typischer
Marschmusik schallt herüber. Bald sind wir im Wald. Hie rist es
ein wenig windgeschützt, einfach herrlich frühlingshaft warm.
Die Ponies schreiten fröhlich aus, Minchen muß etwas
für ihre Bauchmuskulatur tun, also lasse ich sie hin und wieder
über die Böschung klettern oder über Baumstämme
steigen, was sie seit der letzen Physiotherapie auch wieder brav macht.
Tarpan hat für solche Hausaufgaben nur einen irritierten Blick
über. Am See legen die Ponies eine Pause ein, löschen ihre
durstigen Kehlen und lassen träumerisch den Blick schweifen. Die
Wege sind einfach superschön, nicht mehr nass, alles trocken, aber
nichts ist staubig. Komme! Zu Pferde! Komme in Sonne und Luft.
Laß die Reitbahn mit Staub, Ecken und Enge den engeren Menschen.
Komme auf freie, ewige Bahn...
Wir entscheiden uns für die mittlere Runde. Zwei andere Reiter
traben vor uns davon, doch unsere beiden "Verfolger" stört das
nicht. Auch wir legen mehrere Trabstrecken ein. Am Kloster sagt Tarpans
Navi "hey, hier müssen wir abbiegen und Pause machen", aber wir
treiben die Ponies vorwärts, schließlich haben wir heute
Abend noch Stalldienst. Als wir aus dem Wald kommen, wird es frisch,
ich meine in der Ferne den Anhänger zu erspähen, doch als wir
an Straberg vorbei reiten, ist da in der Ferne nichts zu sehen, nur die
Bäume um den See herum und die Kies-Fördertürme. Nanu,
wo mag der Anhänger sein? Aber ich habe ihn doch gesehen... da
doch, wir kommen näher, das Gespann steht tatsächlich noch
da, es steht in einer leichten Senke, nun ist das Dach zu sehen. Der
Zeitpunkt ist ideal gewählt, jetzt wird es richtig schattig um
nicht zu sagen: echt kalt.
Das war ja mal wieder voll
toll, ein ganz toller Tag.
Daheim holen wir schnell die wartenden Pferde von den Paddocks. Ein
Huhn hat es sich im Heu gemütlich gemacht, es fühlt sich
gestört und läuft sich beschwerend gackernd über den
Hof, immer wieder in die Heubox äugend, doch da sind wir noch
beschäftigt. Auch Minas Box muß ich noch misten, da entdecke
ich ein zweites Huhn im Stroh. Unter der Tränke hat es sich
eingeigelt. Vorsichtig miste ich um das Huhn herum, es schaut ein wenig
irritiert, läßt sich aber nicht stören, wärend das
zweite Huhn zwischen Ashleys Box, Minas Box und der Heubox hin uns her
läuft und keine Ruhe findet. Schließlich bin ich fertig,
streue die Box schön ein, da verbuddelt sich das Huhn
gemütlich unter einem Berg frischen Strohs. Da wird ihm wohl nicht
kalt werden, denn inzwischen sind es schon wieder frostige Null Grad
Celsius. Ich hole Minchen und mache sie auf das Huhn unter dem Stroh
aufmerksam. Da unter der Tränke ist es wohl sicher, da wird die
Mina nicht versehentlich drauf treten oder gar sich drauf legen. Da
wird es wohl ein Ei zum Rosenmontag geben... Kaum ist Ruhe eingekehrt,
verkriecht sich auch das zweite Huhn wieder im Heu, ganz tief hat es
sich hinein gewühlt, nur noch der rote Kamm schaut heraus.
Ich wollt ich wär ein Huhn.... schnell heim und gemütlich
aufs warme Sofa gekuschelt...