Halloween 2003
Wir lehren Euch das Fürchten...
Weil es so traumhaft schön hier ist, dachten wir, wir laden Euch
ein, mitzukommen. Allerheiligen ist ein guter Tag, das Wetter spielt mit,
auf dem Parkplatz ist großzügig Raum für mehrere Anhänger
und auf der Pfannkuchenranch kann man leckere Pfannkuchen essen. Um den
Geistern und Gespenstern der zurückliegenden Halloween-Nacht würdig
entgegentreten zu können, wollten wir gerne in „unheimlicher Kostümierung“
mit euch über die Sandwege des Villeforstes reiten. Der Spuk des Dauerregens
oder der Geist des Glatteises sind allerdings daheim geblieben.
1.11.2003 12 Uhr. Aus dem Pferdeanhänger steigt ein unheimliches
Wesen, auf dem Kopf trägt es eine schwarze Maske und auf dem Po ein
unheimliches Gespenst und einen monsterartigen Riesenkürbis. Die Spaziergänger
sind nicht wenig erheitert über diese Erscheinung. "Ist das echt?"
- gemeint waren hier allerdings die schwarzen Strähnen in der sonst
blonden Mähne, aber die sind echt echt. "na, der hat aber heftig gefeiert".
"Und ob, was meinen sie, wie ich heute morgen gestaunt hab, als er mir
so aus der Box entgegengrinste...?"
Der nächste Pferdeanhänger rollt auf den Parkplatz. Heraus
steigt ein großes schwarzes Pferd mit einem verwegenen weißen
Ring um das linke Auge und einer gefährlichen Sense auf dem Pferdehintern.
Eilig strebt Minchen ihm entgegen, das ist nämlich ihr Freund Abai.
"1A" bekommen wir zu hören.
Nun aber nicht mehr Zeit verlieren, schnell auf die Pferde und ab die
Post. Herrliche Sandwege laden ein zu langen versammelten Galoppaden, tiefes
Laub auf dem Boden zu entspannten Passagen am hingegebenen Zügel,
kurvige Strecken zu ausdauerndem Trab, das Laub raschelt unter den Hufen,
hin und wieder blitzt kobaldblaues Wasser der zahlreichen Maare durch den
goldenen Herbstwald. Die Sonne spendiert ein paar feurig gelbe Farbtupfer
dazu. Gibt es etwas schöneres? Die Seele baumelt. "Ich sammele Farben",
würde Frederik die Maus sagen.
Hoppla, von Hinten nähern sich 5 Fjordies und ein Schwarzes Pferd
mit drei Reitern. Klar, daß wir sie vorbei lassen, die kennen sich
ja auch viel besser aus. Da beschließt eines der Handpferde, daß
es sich im Stehen viel besser Äppelt, weil man sich dabei gut nach
den Halloweenreitern umschauen kann. Aber der "Kackparker" ist schnell
wieder eingesammelt. Begeistert von so vielen Falben auf einem Haufen verpassen
wir glatt unseren nächsten Abzweig und landen unversehens auf einer
schönen grünen Wiese.
Doch schnell ist der richtige Weg wieder gefunden. Über einen
kleinen Wanderparkplatz kommen wir an "unsere" Galoppstrecke, feiner Lavasand,
leicht ansteigendes Geläuf, neben uns verläuft die Bahnlinie.
Doch den Zug fürchten unsere Pferde nicht, eher schon das unheimliche
schwarze Wurzelwerk eines umgestürzten Baumes. Zickzack durch den
Laubwald, unter den Schienen hindurch, über die Autobahn, entlang
an Holzstapeln und an Seen vorbei durch den Villeforst führen wir
die Gruppe. Gut gelaunt Seite an Seite laufen die Pferde, daß sich
fast die Reiterbeine berühren, keine angelegten Ohren, kein Schweifzucken,
einfach nur sehr harmonisch. So viel schönes Wetter und so viel gute
Laune macht durstig. Die nächste Pfütze ist zum Durstlöscher
auserkoren Energisch strebt Minchen dem Naß entgegen, na, reicht
das Wasser? Bevor Minchen alles alleine einsaugt, nimmt Abai auch einen
Schluck. So, nun geht es besser. Wir umrunden das letzte Carree, durch
die Bäume schimmert schon das Dach vom Birkhof, auch der erste Pferdeanhänger
ist schon zu sehen.
Auch der schönste Ritt geht zu Ende. Zurück an den Anhängern
versorgen wir unsere Pferde, packen sie in eine frische Abschwitzdecke
und verkrümeln uns ins Pfannkuchenhaus, während die Pferde im
Hof vor ihrem Wassereimer dösen. Das war ein toller Tag.
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