Katastrophentag
wir holen das Minchenmobil aus
dem Winterschlaf
13. Januar 2008
und die Bremse ist hin...
oder der Wert eines Beifahrers.
Sonntag, Sonne, Sonnenschein, ein perfekter Tag für eine
Kutschenausfahrt. Einen Beifahrer habe ich auf die Schnelle nicht nach
der Winterpasue, aber ein braves Pony, das schon fleissig den
Frühling einläutet und kräftig Haare abwirft.
Erstmal die Kutsche aus dem Winterschlaf befreien, ist noch alles in
Ordnung? Die Reifen haben Luft, die Bremse packt nicht gleich, also ein
paar Mal kräftig durchgetreten, bis sie wieder gägnig ist und
für die erste Runde nach dem Winter nehmen wir ja auch nicht
gleich die Bergstrecke.
Putzen, aufschirren, ja auch das Geschirr wird erstmal inspiziert, es
ist gut über den Winter gekommen, keine brüchigen Stellen,
keine harten Kanten. Mina schnuppert kurz am Kumt, aha, heute wird
gefahren.
Handschuhe brauche ich keine, es ist fast frühlingshaft warm. Vor
der Kutsche binde ich mein Pony an, dirigiere sie in die Schere, sie
hat nichts verlernt, hilfsbereit schaukelt sie vor oder zurück,
bis alles passt. Voller Tatendrang zieht sie gleich an, doch haaalt,
ich bin noch nicht soweit. Schön brav, bis alles sitzt und los
geht es. Hurra, es ist zum jubilieren schön. Durch das Dorf,
hinein in den Wald und einen lustigen Trab eingelegt, als mir
plötzlich auffällt, dass da etwas nicht stimmt. Eine Seite
der Schere baumelt hilflos in der Luft, nanu, keine zweihundert Meter
sind wir weit gekommen. Also durchpariert und etwas ratlos den Schaden
betrachtet. Der Splint vom Kumt ist weg, tja, da ist guter Rat teuer,
was jetzt, ein Stock, ob das hält? Ein dicker Ast hält die
Schere am Platz, Dankeschön an Friedhelm und Claudia.
Fünf Meter weiter können wir die Kutsche wenden, Minchen
tritt brav über, Schritt für Schritt, bis die Kutsche
gewendet ist, da liegt auch schon der verlorene Splint am Wegesrand,
Haalt Minchen! Minchen parkt - wenn sie auch vieieieieiiiiiel lieber
weiter laufen würde und das auch deutlich sagt *buddel...
Tja, jetzt wäre ein Beifahrer praktisch, oder ein
Aufrufezauber - accio Splint - er bewegt sich leider
nicht - der Splint liegt knapp einen Meter hinter der Kutsche, die
Leinen reichen nicht soweit und ich kann ja nicht einfach loslassen.
Minchen, Du mußt jetzt sehr tapfer sein und die Kutsche
zurück schieben, ich helfe Dir. Gesagt, getan. Der Splint ist in
Ordnung, zurück an seinem Platz, könnten wir eigentlich
weiter fahren, doch was ist dsa? Jetzt blockieren die
Hinterräder!Aber total.
Mina will anziehen, aber das ist ja eine Zumutung. V.K. (* ich besitze
ein ansehnliches Repertoire an Schimpfwörtern, auch wenn ich sie
hier nicht alle wiedergeben möchte). Noch ein kräftiger Ast
tritt heute in meien Dienste, damit erteile ich dem Bremskolben
kräftige Hiebe - da lag die Ursache beim letzen Mal, aber das ist
eine andere Geschichte, die ein anderes
Mal erzählt werden soll. - und wurde eigentlich behoben. Nichts
rührt sich, VKAA. Schließlich löst sich die Bremse so
weit, dass die Räder auf dem festgefahrenen Schotter nicht mehr
blockieren, aber Minchen muß sich kräftig ind ie Seile
legen, um die Kutsche vom Fleck zu bewegen. Auf der Straße zieht
sie die Kutsche wie einen Schlitten hinter sich her, die Kutsche
gerät ins Schlingern. Ich muß mich weit nach hinten lehnen,
damit die Räder halbwegs mitdrehen. Unsere Einfahrt ist leicht
sandig, keine Chance, die Räder blockieren völlig. Bevor ich
mir die Reifen kaputschleife, sollte ich ausspannen, ich bin fast am
Hof. Conny mistet gerade, könntest Du mir einen Gefallen tun und
Dich hinten auf die Kutsche setzten? Das zusätzliche Gewicht
hilft, tapfer zieht Minchen kräftig, bis die Kutsche vor der
Scheune steht. So ein tolles braves Pferd! Superminchen.
Ohne Mina kriege ich die Kutsche nicht vom Fleck. Da muß schon
ein kräftiger Mann wie Björn rann, um die Kutsche an ihren
Platz zu hieven. Dankeschön!
Das war ja woh ein Satz mit x - abe rein Superminchen.
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