von brüllenden Drachen und weiten Wiesen

Ritt durch den Grafenberger Wald
Es war einen Tag nach Allerheiligen, die Reste vom Halloweenritt klebten noch auf Minchens Popo. Nur noch die Serpentinen hoch, dann sind wir auch schon am verabredeten Parkplatz, doch oh weh, dieser ist rappelvoll... Vorsichtig schlängeln wir uns durch die parkenden Autos, ganz hinten durch ist meistens noch Platz und so ist es auch heute. Vor ein paar liegenden Baumstämmen können wir unsere Gespanne parken.
Minchen steigt neugiereig aus, wohin ich sie wohl heute gefahren habe und wen wir wohl treffen werden. Dem anderen Pferdehänger entsteigt Rubino, groß und hochbeinig. Ein wenig enttäuscht nicht Abai zu treffen fügt Minchen sich in die Gesellschaft.
Die Sonne scheint warm auf ihren Winterpelz, nur noch wenig Laub hängt an den Bäumen, jedoch genug, um verboten zu naschen.

Direkt an der Galopprennbahn entlang führt der gut ausgebaute Reitweg. Doch oh weh, bald haben wir den richtigen Pfad verloren, wir landen auf der Straße, hier sind wir falsch, wir haben uns verritten, eigentlich war ich hier schon mal. Aber das hier kenne ich nicht. Also kehren wir um, halt moment, die Ecke kenne ich, da müssen wir rein. Na also, da sind wir wieder auf dem Reitweg. 

Vor uns liegt die Straußenfarm, die Stelle erkenne ich wieder, hier haben wir geparkt, als wir einmal noch von Krefeld aus hierher gefahren sind. Da geht es weiter.
Ruth: "aber das ist eine Wiese, da kann man doch nicht einfach drüber reiten". Doch, kann man, und man landet genau auf dem Reitweg. Mißtrauisch beäugen die Pferde die im Wind flatternden und knatternden Drachen, die hoch oben brüllend am Himmel schweben oder segeln. Sirrend stößt einer der Lenkdrachen herunter, kratz kurz über dem Boden die Kurve und steigt wieder hoch hinauf in die Lüfte. Die bunten Gebilde zerren rauschend an ihren Leinen.

"Möchtet ihr galoppieren?" ertönt es von der Gruppe hinter uns. Ja, wenn das hier eine Galoppstrecke ist, dann wollen wir die doch auch nutzen. Rubino startet gleich durch, ackernd wühlen sich die Pferde durch den tiefen Sand den Berg hinauf. Oben ist der Weg ein wenig matschig. Als mitdenkendes Pferd sucht Minchen sich den besten = trockensten Weg da durch und erntet promt das Geläster der klassischen Reitergruppe hinter uns.

Am Segelfluggelände vorbei suchen wir unserern Weg durch das Truppenübungsgelände. Der Wind weht recht eisig über die offene Wiese. Im Wald ist es geschützter, der Sandweg führt hinunter zur sieben Hügel Strecke. Gleich am ersten Berg erinnere ich mich an einen Brunnen am Kinderspielplatz. Minchen hat mal wieder großen Durst und stürzt sich sogleich auf das erfrischende Naß, während Rubino das Plätschern des Brunnens überhaupt nicht geheuer ist, aber das stört Minchen natürlich nicht.

Wir reiten an einer Hecke entlang, dahinter liegt der Golfplatz und die Galopprennbahn. Nun ist es nicht mehr weit zum Parkplatz, das letzte Stück wird geführt. Ganz schön anstrengend, in so tiefem Sand. Minchen verläßt sich ganz und gar auf meine Pfadfindertalente und tritt genau in meine Fußstapfen. Zu unseren Hängern hat sich inzwischen noch ein drittes Gespann gesellt. Immer wieder kreuzen Reiter den Parkplatz.
Wir genießen Kekse mit Schokolade und lassen die Pferde noch ein Weilchen in der Sonne trocknen, bevor wir nach Hause aufbrechen. Der Parkplatz ist immernoch sehr voll. Selbst die Zufahrt ist völlig zugeparkt und immer mehr Autos drängeln auf den Parkplatz, so daß wir die enge Kurve hinaus auf die Straße kaum fahren können. Aber mit ein wenig Gesschick gelingt das Kunststück.
Freie Fahrt bis nach Hause.
 
 

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