Vor uns liegt die Straußenfarm, die Stelle erkenne ich wieder,
hier haben wir geparkt, als wir einmal noch von Krefeld aus hierher gefahren sind.
Da geht es weiter.
Ruth: "aber das ist eine Wiese, da kann man doch nicht einfach drüber
reiten". Doch, kann man, und man landet genau auf dem Reitweg. Mißtrauisch
beäugen die Pferde die im Wind flatternden und knatternden Drachen,
die hoch oben brüllend am Himmel schweben oder segeln. Sirrend stößt
einer der Lenkdrachen herunter, kratz kurz über dem Boden die Kurve
und steigt wieder hoch hinauf in die Lüfte. Die bunten Gebilde zerren
rauschend an ihren Leinen.
"Möchtet ihr galoppieren?" ertönt es von der Gruppe hinter uns. Ja, wenn das hier eine Galoppstrecke ist, dann wollen wir die doch auch nutzen. Rubino startet gleich durch, ackernd wühlen sich die Pferde durch den tiefen Sand den Berg hinauf. Oben ist der Weg ein wenig matschig. Als mitdenkendes Pferd sucht Minchen sich den besten = trockensten Weg da durch und erntet promt das Geläster der klassischen Reitergruppe hinter uns.
Am Segelfluggelände vorbei suchen wir unserern Weg durch das Truppenübungsgelände.
Der Wind weht recht eisig über die offene Wiese. Im Wald ist es geschützter,
der Sandweg führt hinunter zur sieben Hügel Strecke. Gleich am
ersten Berg erinnere ich mich an einen Brunnen am Kinderspielplatz. Minchen
hat mal wieder großen Durst und stürzt sich sogleich auf das
erfrischende Naß, während Rubino das Plätschern des Brunnens
überhaupt nicht geheuer ist, aber das stört Minchen natürlich
nicht.
Wir reiten an einer Hecke entlang, dahinter liegt der Golfplatz und
die Galopprennbahn. Nun ist es nicht mehr weit zum Parkplatz, das letzte
Stück wird geführt. Ganz schön anstrengend, in so tiefem
Sand. Minchen verläßt sich ganz und gar auf meine Pfadfindertalente
und tritt genau in meine Fußstapfen. Zu unseren Hängern hat
sich inzwischen noch ein drittes Gespann gesellt. Immer wieder kreuzen
Reiter den Parkplatz.
Wir genießen Kekse mit Schokolade und lassen die Pferde noch
ein Weilchen in der Sonne trocknen, bevor wir nach Hause aufbrechen. Der
Parkplatz ist immernoch sehr voll. Selbst die Zufahrt ist völlig zugeparkt
und immer mehr Autos drängeln auf den Parkplatz, so daß wir
die enge Kurve hinaus auf die Straße kaum fahren können. Aber
mit ein wenig Gesschick gelingt das Kunststück.
Freie Fahrt bis nach Hause.