Heide-Cup 2009

Fahrerspaß
30. August 2009

Letztes Jahr war es schon toll gewesen, aber das ist eine andere Geschichte, die ein anderes Mal erzählt werden soll. Klar, dass wir dieses Jahr wieder dabei sind, zumal die Prüfungen für Fahrpferde ausgeweitet wurden. Dieses Jahr gibt zwei Prüfungen, Dressur und Hindernissfahren mit zwei Bonushindernissen, Planengasse und Mühle. Da bin ich ja sehr gespannt. Leider erreichte mich am Abend vorher der Anruf, dass die zwei Prüfungen zusammen gelegt wurden, weil so wenige Fahrer genannt haben. Schade, aber klar, kommen wir trotzdem. Also Fahrer, wo seid ihr? Der Heide-Cup ist wirklich ein Tipp, der Fahrplatz hat sich prima entwickelt, es ist ein sehr schönes buntes und vielseitiges Freizeitreiter- und Fahrerturnier mit vielen kreativen Prüfungen und gut organisiert ist es auch. Die Veranstalter lassen sich wirklich etwas einfallen, was man sonst so kaum findet, also auf nach Alfter * in 2010.

Wir hatten super Wetter, nicht zu heiß, sonnig, warm... Der Reit- und Fahrverein Alfter bietet ein weitläufiges Gelände, genug Platz für Pferde, Anhänger, Ponies, Zelte. Früh am Morgen reisen Moni und ich mit Minchen an, da steht er schon, der Anhänger mit meiner Kutsche darauf. Doch oh, weh, da hat sich ein Auto direkt dahinter gestellt, so kriegen wir die Kutsche da nicht runter. Schnell zur Meldestelle und schon kommt der Besitzer des Autos und setzt es beiseite. Vielen Dank für die promte Reaktion. Nun können wir anspannen, Minchen ein wenig warmfahren durch das bunte Treiben, noch ist keine weitere Kutsche in Sicht, nanu, soll das alles sein? Doch da sehe ich noch ein Norwegergespann und noch eines, Kim und Andrea sind auch mit ihren Fjordies dabei, weil Fjordies einfach coole Fahrpferde sind. Schließlich gesellt sich noch der kleine Prinz dazu, ein feines Reitpony, ein schwarzer Akzent unter den vielen Fjordpferden. Eben bekommen wir noch die Skizze für das Hindernissfahren in die Hand gedrückt, denn der Parcours ist komplett anders, als in der Ausschreibung, dann geht es auch schon los.

Jetzt sind wir dran, erst die Dressur, gleich im Anschluß das Hindernisfahren um die Bäume herum, weil es nicht genug Fahrkegel gibt, Nummern gibt es auch keine. Egal, ich habe mir den Parcour eingeprägt. Mina spurtet los, ich brauche sie nur ein wenig zurücknehmen, den Rest macht sie von allein, Zügel vorgeben und sie legt zu, wieder ein wenig zurücknehmen, und sie stellt sich schön ein, Halten, braves Pony steht schön still. Das hat sie gut gemacht.
Jetzt geht es in den Hindernisparcour, Mina legt sich nochmal ordentlich ins Zeug, fast galoppiert sie an, aber das darf sie hier nicht, um den Baum herum, Slalom über den Platz, den nächsten Baum, verdammt, da ist es passiert, jetzt habe ich die Orientierung verloren, wie ging es nur weiter. Das ist mir ja noch nie passiert. Ratlos pariere ich durch, keiner kann mit helfen, keine Nummern und mein Beifahrer weiss auch nicht weiter. Das wars dann wohl. Was sagt meine Skizze?
Aber die Richterin gibt mir ein Zeichen, dass ich nochmal starten soll. Das ist sehr kulant, normalerweise wäre ich raus gewesen, aber letztes Jahr wurde das hier auch so gehandhabt. Zweiter Versuch, diesmal drücke ich meiner Beifahrerin die Skizze in die Hand, aber so ein Fauxpass passiert mir nicht nochmal. Minchen strotzt vor Zugwillen, korrekt absolvieren wir die Strecke, an das Grüßen habe ich diesmal auch gedacht, aber das ist eine andere Geschichte, die ein anderes Mal erzählt werden soll.


* Bilder: Chris Willkomm (5)
Geschafft, auf zur Siegerehrung. Zu meiner großen Überraschung  landet Minchen wieder ganz vorne. Wir dürfen den Heide-Cup-Fahren mit nach Hause nehmen.
GoldMinchen. *voll stolz. Und tolle Bilder gibt es auch.
Eine Zuschauerin empfielt uns Luftreifen, weil Minchen sich so anstrengen mußte, aber 240 kg sind 240 kg, ob Luft oder Vollgummi und mir gefällt die Kutsche so einfach viel besser.

Schnell ausspannen und Satteln, denn ich habe Minchen auch im Trail angemeldet. Mit Rücksicht auf die Fahrprüfung sind wir ganz zum Schluß dran. Im Trail hat die Micky Maus sowas von keine Lust. Die Unlust kommt ihr förmlich zu den Ohren raus. Das Viereck klappt noch ganz gut, die Brücke gehört zu Minchens Paradeübungen, doch schon am Tor mag Mina lieber Tauchen, Du Biest... ein Galoppzirkel, Unmut pur, den letzten Sturz noch im Gedächnis pariere ich etas zu früh durch, die Trabstangen, ich weiss, dass sie sie hasst, sie hasst sie, sie hasst sie und poltert gnadenlos drüber. Hinein uns U und Halten, aber Minchen drängt zum Ausgang, der liegt gerade auf dem Weg. Nur sehr Unwillig läßt sie sich durchparieren, tritt über, dann seitwärts, rückwärts fügt sie sich. Na, das war keine Meisterleistung, der Parcours für die Gangpferde hätte ihr besser gelegen... Was denn los war, fragt die Richterin und empfiehlt mit Minchen ruhiges Stehen zu üben... Was solls.
Minchen bekommt einen großen Eimer Wasser und einen Platz auf den Paddocks, da kann sie sich im Schatten das Geschehen anschauen. Wir haben noch lange dem bunten Treiben bei den anderen Prüfungen zugeschaut, jede Menge Erdbeeren mit Quark und Waffeln verdrückt, uns quer durch die Kuchentheke gefuttert.

Ein Profifotograf hat jede Menge Bilder gemacht, klar dass wir uns die auch anschauen. Das war ein sehr schöner Tag.

2010 kommen wir bestimmt gerne wieder.
* Bild: Monika Weber
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