Harry Potter Ralley

zauberhafte Aufgaben im Dhünnwald
30. Juli 2006
Die Bücher sollte man schon gelesen haben ...
Denn erstmal hieß es antreten zum Harry Potter Test. Ein Eingangsfragebogen mit 30 Aufgaben wäre ohne die Bücher nur durch Raten zu lösen gewesen. Der "Stein des Weisen" war zu finden und sollte genau 200g wiegen. Fünf zauberhafte Aufgaben lauerten auf der Strecke. Kaum hatten wir die Achterbahn in Angriff genommen, standen wir vor dem ersten Posten: Zaubertränke. Zwar erwartete uns kein grimmiger Professor Snape, im Gegenteil, die Helfer waren alle nett und gut gelaunt, aber das erste Getränk war blutrot. Die Farbe täuscht, es ist Apfelsaft zu erschmecken. Das zweite Gebräu ist kakaobraun, schmeckt aber eindeutig nach Orangensaft, das trübe Himmelblau dagegen ist eindeutig warme Milch (brrrr....) und das giftgrüne harmloses Wasser. Der Inhalt des fünften Bechers riecht eindeutig nach Zitroneneis. Das war ja mal eine spannende Aufgabe.
Die Temperaturen nach der Gluthitze der letzen Wochen sind endlich gefallen, im Dhünnwald ist es gut auszuhalten, kaum eine Bremse bekommen wir zu Gesicht. Am zweiten Posten erwartete uns eine Aufgabe aus dem Trimagischen Turnier: stehle dem Drachen das goldene Ei. Das war einfach, unter einem Gummidrachen hingen mehrere Luftballons, einen davon abpflücken, das war es schon.
Die zweite Acht der Dhünnwaldschleife lassen sie uns unbehelligt reiten, Posten zwei ist auch Posten drei, Quidditch. Im Trab müssen wir einen Ball durch einen Ring werfen, das ist leicht, wenn man ein cooles Pferd hat. An der Diepeschrather Mühle hatten sie einen "Raupenwald" heraufbeschworen. Von einem (recht niedrig) quergespannten Seil baumeln 6 Raupenluftballons, mit Steinen beschwert, trotzdem haben wir ein Handycap, es ist der Wind, denn es gilt, den Raupenslalom zu reiten, ohne die Ballons zu berühren. Ein zusätzliches Hindernis ist mein Spitzhut, aber tief über Minchens Hals gebeugt meistern wir auch diese Aufgabe.
Nun geht es links herum, auf den Teil des Reitweges, den ich sonst immer ausspare, warum eigentlich? Dies ist eine sehr schöne Stecke, die sich windend zwischen den Bäumen hindurchschlängelt. Hier gibt es auch eine zweite Gelegenheit, die Pferde im Bach zu tränken, die Minchen gierig wahrnimmt.
Im Ziel müssen wir nur noch die letzte Aufgabe lösen, triff den Drachen - nicht mit den Hufen Minchen! und natürlich den Stein wiegen. Mein Stein bringt es immerhin auf 49 g!!!! Ich sollte mal Gewichte schätzen üben, sonst gehen mir irgendwann die Ausrufezeichen aus ... oder an der nächsten Haustür klingeln und nach einer Küchenwage fragen, wie es eine andere Gruppe getan hat *lach.
Damit ist mal wieder ein sehr schöner Ritt zu Ende *sigh. Wir haben genügend Zeit, die Pferde zu versorgen und Heim zu bringen, denn die Siegerehrung ist erst zum abendlichen Grillen angesetzt.
Fast Pünktlich um 19 Uhr treffe ich auf der Wiese ein. Dunke Wolken ballen sich bedrohlich am Himmel, der Grill brutzelt munter vor sich hin, ein paar Leute bemühen sich, im Wind den Pavillion aufzubauen. Als der Regen einsetzt, fliehen alle an ein trockenes Plätzchen. Ein paar verschwinden im nahegelegenen Offenstall, andere setzten sich ins Auto, der Rest scharrt sich unter dem Pavillion zusammen. Aber da es so garnicht aufhören will mit den dicken Tropfen, wird flugs in den Offenstall umgezogen, der energisch gegen die eigentlichen Bewohner, die Ponies verteidigt wird. Mit der Bierzeltgarnitur ist es auch rappelvoll.
Berge von Gemüse müssen noch klein geschnitten werden, Brot wird verteilt, die Würstchen werden von vorne nach Hinten durchgereicht. Eng und gemütlich ist es hier drin. Schließlich kommt es auch zur Siegerehrung, die in dem Gedränge leider ein wenig untergeht. Jeder Teilnehmer bekommt eine Urkunde und jedes Pferdchen eine Tüte Leckerlies, für die ersten drei Plätze gibt es sogar kleine Pokale (kein ZAG, kein UTZ, keinen Merlinorden??). Und das Alles für nur fünf Euro Startgeld, Grillen inklusive. Da kann sich manch ein Veranstalter ein Beispiel dran nehmen. Fette Preise sind für eine gelungene Ralley überhaupt nicht notwendig.
Langsam verzeiht sich der Regen, über den Himmel wölbt sich in schillernden Farben ein doppelter Regenbogen.
Das war ein schöner Tag.


*Bilder: Ulrich Rüdiger

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