Ausritt im Königsforst

Quadratisch, praktisch, gut
Wir nehmen erstmal den falschen Einstieg und landen vor einer Gastwirtschaft. Die hat zwar extra Anbindeständer für die Pferde, aber wir sind ja zum Reiten hier. Also zurück über die Straße und tatsächlich, jetzt passt der Wegverlauf auch zur Karte. Am Kneippbecken haben wir die Wahl in fünf Richtungen, wie rum drehen wir die Runde nun? Wir schlagen uns nach links, der Regen setzt ein. Überhaupt hat es in den letzten Tagen ziemlich viel geregnet, aber dafür sind die Wege gut, kaum Matschelöcher, schöner griffiger Sandboden. Sogar anderen Reitergruppen begegnet man hier, trotz des warm-nassen Wetters. Es geht schnur geradeaus, ab und zu kreuzt ein Reitweg, quadratisch, praktisch gut, aber man kann sich trotzdem höllisch verreiten, denn der Reitweg ist nicht immer als solcher erkennbar. Und man kann herrlich galoppieren.
Einmal ums Carree, hier an der Hütte sollte es eingentlich einen Abzweig nach links geben, der Weg ist auch da, nur sieht dieser leider überhaupt nicht nach Reitweg aus. Wir wollen keinen Ärger riskieren und bleiben auf der breiten "Sandautobahn". Doch oh weh, diese macht einen Knick nach rechts und wenig später sind wir wieder am Kneippbecken, und nun?
Rollen wir die Runde eben von der anderen Seiten auf, diesmal schlagen wir uns nach Rechts, also von uns aus gesehen jetzt geradeaus. Der Weg windet sich ganz sanft bergan, wird schmaler und kurviger. Bald wendet er sich nach links, nun mehr ein Trampelpfad, gut gekennzeichnet für Reiter. Juchee, den Berg hoch im Galopp, der Regen hat aufgehört, die Sonne lugt sogar ganz vorsichtig zwischen den Wolken hindurch. Hoppla, da ist ein großes Loch mitten im Reitweg, der Regen hat den Weg unterspült und es ist gleich abgesperrt worden, damit niemand sich hier im Galopp die Beine bricht, dafür ist das Geld von den gelben Nummern also gut :-)
Nun wird der Weg wird steiniger und endet an einem großen Parkplatz. Aber irgendwie muß es ja weitergehen. Wir reiten mutig voran, es gibt nur eine Möglichkeit und das ist ein breiter befestigter Wanderweg nach links in den Wald. Eine Kennzeichnung fehlt hier, dafür gibt es einen Trampelpfad neben dem Weg udn Hufspuren, also soo falsch sind wir hier nicht. Viele Bäume sind hier gefällt worden, die Baumstämme sind neben dem Weg gelagert und versperren unseren Trampelpfad. Plötzlich hängt hoch am Baum ein einzelnes kleines Reitwegesymbol, hurra, wir sind doch richtig. Nur die Autobahn dürfen wir nicht kreuzen, halten uns also links/geradeaus, da wird der Weg wieder zum Reitweg, jipie, ist das schön, ich hab guuuuute Lauuuune! Einmal links herum, einmal rechts herum, die nächste wieder links, dann müsten wir an dem Weg sein, den wir uns andersherum nicht reingetraut haben. Tatsächlich, das ist der Weg und dort prangt ein schönes großes blaues rundes Schild mit einem weißen Reiter. Ein Grasfleckchen an der Weggabel läd zu einer kurzen Rast, Minchen trocknet überhaupt nicht und sie schnauft gar heftig nach dem Galopp, laß mich nach zehn Minuten nochmal messen ... aber die Werte normalisieren sich, ich schwitze auch in meinem Regenmantel und Minchen schiebt seit sechs Wochen Winterfell. Es tröpfelt leicht, gemahnt uns, die Regensachen wieder über zu streifen, aber es bleibt trocken.
Vier Stunden reiten wir nun, laß uns den "kurzen" Weg zurück nehmen. Ein letztes Galöppchen noch, da sind wir wieder am Kneippbecken. Mina und Asta sind sich einig, sie nehmen den Linken Weg, aber meine Karte sagt, wir müssen den rechten Abzweig nehmen. Recht hat sie, da steht unser Anhänger.
Mensch, war das schön, aber naß und schwül, aber da kann ja der Königsforst nix zu.
 
designed by igramul