Königsforstralley

Weil wir gerne Reiter quälen ...
15. September 2007

Der Titel ließ eigentlich nichts Gutes ahnen... dann wurde es aber sehr nett.
Wir trafen uns auf dem altbekannten Parkplatz am Königsforst. Einige Anhänger standen schon da uns so mußten wir ziemlich weit durchfahren, um einen Parkplatz zu finden. Gleich auf dem Parkplatz erwartete uns auch schon die erste Station, Zahlenmemory. Schnell die Zahlen von eins bis zwanzig einsortieren, bevor sie alle in der Versenkung verschwinden. Ich glaube, ich bin bis 11 gekommen.
Dann ging es los in den schönen Königsforst. Die Station am Tretwasserbecken durften wir ignorieren, die gilt erst auf dem Rückweg. Kaum sind die Pferde warmgelaufen, treffen wir auf den ersten Waldposten. Hier gilt es, das Pferd rückwärts zwischen zwei Stangen einzuparken und anschließend über eine Plane zu reiten. Kein Problem für Minchen, Trail macht sie gerne. Domingo sieht die Sache schon wesentlich skeptischer. Die zweite Aufgabe ist für den Reiter, einen Kugelschreiber in eine Bierflasche bugsieren. Das klingt einfach, ist es aber nicht, wenn der Kugelschreiber an einer Schnur pendelt, die man um den Bauch gebunden hat...

Ein großer Baumstamm hilft uns beim aufsitzen. Eine schöne Galoppstrecke liegt vor uns. Hui, düsen die Pferde durch den Wald. Da stoßen wir auch schon auf die zweite Waldstation. Eierlaufen ist angesagt, mit frischen gekochten Eiern, die wir auch sogleich verzehren dürfen. Nun noch Slalom reiten, dabei die Becher einsammeln und auf dem Rückweg wieder aufstecken. Das ist einfach. Schwieriger wird die letzte Aufgabe, um die Ecke galoppieren und über zwei Cavaletti setzen. Entgeistert parken die meisten Pferde vor den bunten Eimern, Minchen parkt auch, weil sie nicht springen mag. Ohen Domingo, niemals und springen auch nicht.

Weiter geht es durch den spätsommerlichen Laubwald. Domingo watet heute tadellos durch den niedrigen Bachlauf, Minchen stapft hintendrein. Bald schon haben wir den dritten Posten erreicht. Am First einer Grillhütte hängt ein Eimer mit schönen bunten Bällen. Auf der anderen Seite des Weges steht ein Baumstumpf mit einem leeren Eimer, wo die Bälle hinein sollen. Brav parkt Minchen unter dem Eimer, so daß ich großzügig Bälle greifen kann, wenn, ja wenn diese nicht gemeinerweise in lauter Spänen verborgen wären. Ich buddel mir also erstmal ein paar Bälle nach oben, greife, so viel wie meine Hände tragen können, düse zu dem Eimer, im Trab zurück - das ganze geht auf Zeit - und wieder grabe ich nach möglichst vielen möglichst kleinen Bällen. Minchen spielt artig mit uns so transportieren wir in vier Einheiten über zwanzig Bälle. Ich glaube, das war gut. Nun sollen wir die Pferde noch auf vier Pappteller stellen, jau, das ist Minchens Paradedisziplin. Pferd auf vier Pappteller stellen, von rechts aufsitzen, und das Pferd steht immernoch auf vier Papptellern, das gibt sogar einen Sonderpunkt.


Minchens Paradedisziplin

Unbehelligt reiten wir weiter. Im Königsforst gibt es einfach herrliche Reitwege, da kann man galoppieren ohne ständig über Steine zu reiten oder Fußgänger zu erschrecken.

Am vierten und letzten Posten bekommen wir einen großen Gymnastikball in die Hand, mit dem wir von rechts aufsitzen sollen, wärend die Helfer Fotos schießen... gibt es die irgendwo? Domingo galoppiert davon, he, ohne mich? Mina spitzt irritiert die Ohren, aber die Runde nochmal will sie auch nicht laufen. Aber jetzt sind wir dran. Wir bekommen eine Nummer, müssen die richtige Seite aus einem Katalog herausreissen und schnell zurückbringen. Los los Minchen, dieses Spiel geht auf Zeit, doch Mina mag ohne Domingo nicht laufen. Mühsam galoppiert sie an und fast wäre sie mir einfach umgedreht. Frechheit. Immerhin ist Domingo gut zu sehen. Schnell ist die richtige Seite gefunden. Minchen läßt mich sogar aufsitzen, hui, im Renngalopp geht es zurück zu ihrem großen arabischen Freund. Höhöhööö.
 
"Weil wir gerne Reiter quälen". So gequält kamen wir uns garnicht vor.

Im Ziel erwarten uns reichlich Süßes und Brötchen oder zu Trinken. Das war eine sehr schöne Ralley. Leider sind wir nicht zur Siegerehrung angereist, denn wir mußten noch die Kutschen für das Fahrturnier am Sonntag verladen, aber hier beginnt eine andere Geschichte, die ein anderes Mal erzählt werden soll. Uli hat dankenswerter weise voller Stolz meinen Pokal für den ersten Platz abgeholt.

designed by igramul