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Alle Jahre wieder und doch ist es jedes Jahr
anders. Dieses Jahr war Minchen das Kuschelpony. Schon auf dem
Marktplatz war sie sogleich von zahlreichen Kindern umringt, die alle
mal das puschelige Herbstfell anfassen wollten. Geduldig
läßt Minchen viele viele Kinderhändchen durch ihr Fell
knuddeln. Alls waren vernünftig, keiner geriet hinter oder unter
das Pony. Ein Herr hat zwei Äpfel für sie dabei, das ist
genau das Richtige, begeistert nimmt Minchen die Leckereien an, mehr,
mehr bettelt sie, was bei den Kindern Heiterkeit auslöst. Aber die
Füße bleiben schön auf dem Boden bitteschön!
Die Kirche ruft, nun wird es leerer, nur noch einzelne Passanten
drängen sich um das Martinspony. Für Minchen gibt es noch
mehr Apfelschnitzel.
Nun wird es Zeit, Kostüm übergestreift und aufgesessen. Der
Zug kommt aus der Kirche, Minchen kennt das schon, dieses Jahr
muß sie garnicht mehr gucken. Überhaupt benimmt Minchen sich
absolut vorbildlich. Weil es ein wenig windig ist, bitte ich darum,
dass kein Kind neben dem Pony herläuft. Brav bleiben alle im
respektvollen Abstand hinter St. Martin. Im Zeitlupentempo aber stetig
voran schreitet Minchen. Nur als sie das prasselnde Feuer erblickt,
zögert sie kurz, dann unterquert sie mutig die Gleise.
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