St. Martin in Schlebusch

Mal wieder mit Martinsspiel
11. November 2011

Wir haben ein Plätzchen für uns gefunden, wo wir in Ruhe satteln können, als sich lärmend ein Autokorso nähert. 11.11.11 Karnevalsbegin. Zwei Hochzeiten ziehen an uns vorüber, mit kräftigem Hupkonzert, aber das bringt Minchen nicht aus der Ruhe, guckt nur mal. Es dunkelt vor sich hin, silbrig hell leuchtet das runde Mondgesicht auf uns hernieder, einem Märchen gleich, beobachtet, was da kommen mag.
Wir sind mal wieder viel zu früh, aber das machts nichts, so hat der aufmerksame Polizist Zeit, uns über die Baustelle auf zu klären. Eisen auf Eisen, das kommt nicht gut, also gehen wir seitlich daran vorbei. Wir haben noch Zeit, beobachten, wie die Kinder mit ihren Eltern langsam eintrudeln, machen trauen sich auch an das Pferd heran, sind neugierig, andere sind eher schüchtern oder wollen ein Foto haben. Ich möchte auch Fotos haben, bitte. bitte.

Minchen spitzt die Ohren, es geht los. Eine reine Blasmusikgruppe, fleissig spielen sie Martinslieder und es wird kräftig mitgesungen. Hey, das ist schön!
Eltern begleiten den Zug mit Feuerfackeln, fragen sogar, ob es das Pferd stört, oder ob sie aufholen dürfen, damit man das Pferd besser sieht.

Absolut liebe Kinder.
Minchen total cool, schlägt schon von alleine ihren "die Kleinen müssen mitkommen und die Musik braucht Puste zum spielen" - Tempo ein. Winzige Schritte aber stetig vorwärts, ich habe kaum etwas in der Hand, brauche auch nicht treiben.
Wir sind in den Kindergarten eingeladen worden für das Martinsspiel und Weckmänner verteilen. Von hinten gelangen wir in den Garten, eigentlich sollte abgesperrt sein, ein großes Feuer prasselt, wo schon ein Bettler im Gras sitzt. Sogleich sind wir von wuselnden Kindern umringt, millionen Kinderhändchen bedecken Minchens warmen Pelz, von allen Seiten, ich weis garnicht, wo ich zuerst hinschauen soll, so viele Kinderfüsschen nähern sich den schweren Pferdehufen. 400 kg sind 400 kg, auch wenn sie brav sind. Wir haben garkeine Zeit zu überlegen, ob das Feuer uns sympatisch ist, schon werden die Kinder zurück gescheucht, damit wir wenigstens bis zum Bettler durchkommen. Dankbar nimmt er unseren halben Mantel an, dafür wird mir jetzt kalt.



Drinnen ist es warm, wir helfen die Weckmänner verteilen, Minchen bekommt auch einen - und einen Apfel. Sie läßt es sich gut gehen in ihrem Eckchen. Streckt sogar die Nase zu den Kinderhänden, damit sie streicheln können, während die Kinder brav hinter der Absperrung bleiben. Die Musik spielt noch eine geraume Weile, auch das finde ich sehr schön, das ist so gemütlich.
Langsam leert sich der Garten, Minchen wird ungeduldig, also bringe ich sie schon mal in ihren Anhänger, sammel ihre Hinterlassenschaften vom Parkplatz und ziehe mich um. So ist es gleich viel wärmer. Nur kurz verabschieden, dann fahren wir Minchen.
So begeistert sind sie von Minchens rücksichtsvollem Tempo, dass wir für nächstes Jahr gleich wieder eingeladen sind.

Ach, war das schön. Schade, dass St. Martin für dieses Jahr schon wieder vorbei ist.

designed by  igramul