Mondfinsternis Januar 2001
Nachtritt
Wir schreiben das Jahr 2001, es ist Winter und wir bewegen uns mal
wieder auf das Ereignis einer Mondfinsternis zu. Eigentlich ist eine Mondfinsternis
garnicht so selten, wie z.B. eine Sonnenfinsternis, trotzdem verdient auch
dieses Naturschauspiel das Interesse der Medien und Wanderer. Die Vorführung
sollte gegen 20 Uhr beginnen und gegen halb zehn ihren Höhepunkt erreichen.
Im Winter wird es bekanntlich früh dunkel, das Ganze fiel auf
einen Freitag und am Stall war sowieso um 17 Uhr Feierabend. Da ich aber
berufstätig bin, kann ich selten vor 18 Uhr am Stall sein, also waren
wir es gewohnt, Nachts und alleine unterwegs zu sein. Minchen hat sich
daran gewöhnt und trägt brav die straßensichere gut sichtbare
Ausrüstung. Die Temperaturen lagen knapp über Null, keine Gefahr
auf Glatteis zu stoßen. Die Vorraussetzungen waren also günstig,
ein wenig Romantik in den Alltag zu bringen und dieses mondfinstere Schauspiel
zu Pferde zu verfolgen...
Pünktlich ritten wir los, als der Erdschatten die Mondscheibe
kontaktierte. Langsam schob sich dieser hinein. Die Wolken machten netterweise
einen Bogen um unsere Beobachtungen. Sogar an die Kamera hatte ich gedacht
und Minchen ließ der Blitz auch völlig unbeeindruckt. Nach etwa
einer Stunde war die rot glühende Mondscheibe vollständig vom
Erdschatten bedeckt. In diesem Moment zog eine Wolkenburg durch die Szene
und auch in den Niederungen erhob sich zart der Bodennebel. Eine gespenstische
Atmosphäre. Noch trennte uns dichtes Gestrüpp von Stall und Licht.
Minchen zeigt erwartungsgemäß kein großes
Interesse an Mond oder Nebel
Zurück am Stall bewegte sich die Wolkenwand endlich zur Seite
und auch die Sicht war wieder klar. Minchen bekam eine ordentliche Mahlzeit
und ein wunderschöner Abend ging zu Ende...
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