Ein nicht ganz so cooler
Norweger
Puls 180
1. Februar 2009
Minchen kann auch anders, aber das ist eine andere
Geschichte, die ein anderes Mal erzählt werden soll.
Es ist Sonntag Abend, die Tage werden wieder länger, es ist fast
noch hell, wir wollen noch ausreiten, Minchens Lieblingsrunde ist
angesagt. Am Parkplatz ziert sie sich wie üblich neuerdings, aber
als wir zur Brücke abbiegen, ist sie sehr einverstanden. Munter
trabt sie durch den Wald. Oben auf der Höhe wirft sie einen
neugierigen Blick nach rechts, eine ganze Herde Schafe hat sich da
eingenistet. Das weckt ihr Interesse, das muß sie sich aber mal
aus der Nähe anschauen. Minchen guckt und guckt und läuft
einfach ihrer Nase hinterher. Auch die Schafe werden neugierig,
misstrauisch beäugen sie, was da auf sie zu kommt. Einfach quer
über die Wiese läuft Minchen auf die Schafe zu. Auge in Auge,
Minchen guckt, die Schafe gucken, Minchen schnaubt. Aha, Schafe also,
aber was machen die hier oben?
Ich denke, die ruhen sich aus, kauen ihre Mahlzeit noch einmal durch
und ziehen morgen weiter. Nagut, zögerlich läßt Minchen
sich zum weitergehen überreden.
Zurück auf dem Weg machen wir ein paar Dressurübungen, das
gymnastiziert. Am Fuß des Berges hat sich noch ein winziger Rest
Schnee gehalten, im Wald ist es fast zappenduster. Ein
Spaziergängerpaar begegnet uns, Minchen guckt wieder, und
erschrickt fürchterlich, als ein Kind aus der Hecke bricht, wo es
sich versteckt hat. Puh. Das war keine gute Idee. Tock tock tock, pumpt
Minchens Herz mit 180 Sachen gegen meine Schenkel. Nicht nur ihres,
meines auch und der kleine Mann hat sich vermutlich fast ebenso sehr
erschrocken und läuft eilig zu seinen Eltern.
Jetzt aber schnell nach Hause, denkt Minchen.
Das war ein schöner Ritt.
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