jetzt mit Pfadfinderdiplom
3. August 2013
Es ergab sich, dass ich wieder einmal lieben Stallkollegen beim
Pferdeumzug zu Huf geholfen habe. Minchen begleitet Kvika und
Dekada in ihr neues Heim. Wo müssen wir denn eigentlich genau hin?
Richtung Rheindorf, und da? Ute kennt sich aus, jedenfalls ab
Reuschenberg. Prima, bis dahin finde ich im Schlaf. Dann brauche
ich ja gar keine Karte mitnehmen… Schnell mein Gepäck erleichtert,
schon reiten wir los. Bei sommerlichen Temperaturen, nur ein paar
Wölkchen am Himmel. Vorsichtshalber schnalle ich mein Regencape
auf den Sattel, dann regnet es sicher nicht.
Drei Reiterinnen, eine Fußgängerin, treffen auf die erste Hürde,
die Burscheider Straße. Brauchen wir die Ampel? Dekada steht nicht
still. Aber es ist nur wenig Verkehr, wir können sogleich queren.
Durch Imbach klappt schon mal ganz gut. Der erste Reitertausch im
Schatten der Bäume. Jetzt darf Sally Minchen reiten, ich übernehme
dafür den schweren Rucksack mit den Getränken. Unter der Bahn
durch, überhaupt kein Problem, da hat einer seinen Wohnwagen
gewaschen. Dekada schaut sich die Pfütze an, das ist nicht viel
Wasser, da kommt sie praktisch trockenen Hufes durch, da kann sie
weitergehen. Opladen, Springbrunnen. Da guckt Dekada schon mehr,
Wasser mag sie nicht und plätscherndes Wasser schon gar nicht. Sie
legt den Rückwärtsgang ein. Das findet Minchen gut, da geht es
nach Hause. Aber nein, ich nehme Dekada am Halfter, da schafft sie
es an dem Wasserpfahl vorbei. Die Unterführung wird schon enger,
Dekada ist sehr groß, Anne muss den Kopf einziehen. Wir sind
wieder im Grünen, Reitertausch und eine kurze Pause. Über die
Reitwege im Reuschenberger Busch, schon sind wir am Gut
Reuschenberg. Ab hier übernimmt Ute die Führung. Ich kenne die
Gegend teilweise noch von früher. Als Hanna und Anna noch mit mir
geritten sind, waren wir öfter hier in den Wupperauen unterwegs.
Ich versuche, mir den Weg zu merken, denn Minchen und ich kehren
ja wieder zurück! Ein verwunschenes Pfädchen entlang des
Umspannwerkes endet plötzlich an einer Schiene. Hier kommen wir
nicht weiter, wir sind auch falsch, früher seien sie nicht über
eine Schiene geritten erinnert Ute sich. Auch bei ihr sind die
Ausflüge in diese Gegend länger her. Schon wird gewendet. Aber
hier waren Hufspuren, hier muss es weiter gehen, denke ich. Ja und
da ist ja auch Beton in den Schienen, das ist ein Übergang!
Abgesehen davon ist rechts von uns ein Tor, da kann ja gar kein
Zug kommen. So falsch sind wir also doch nicht. Nun reiten wir
doch hier lang. Eine Straße, eine Korrektur über das Stoppelfeld.
Wie praktisch, das erste Korn ist runter. Drei Reitstunden später
sind wir am neuen Stall.
Kvika und Dekada werden in ihre neuen Boxen geführt, die Heunetze
sind gut gefüllt, sie fühlen sich gleich heimisch. Nur Minchen
wiehert, will natürlich hinterher. Von der anderen Seite der
Paddockbox kann sie ihre Herdenkumpel sehen. Da ruht sie in ihrer
verdienten Pause.
Nun müssen wir an den Rückweg denken. Kommt man nicht unten an den
Schienen entlang? Ich erkundige mich nach verschiedenen
Wegalternativen. Quer durch Leichlingen wäre das Kürzeste. Aber
auch nur Straße, schön ist das nicht, ich mag es lieber grün. Komm
Minchen. Das erste Stück führe ich. Minchen wiehert wehmütig nach
ihren Kumpeln, wiehert und wiehert. Ich finde den beschriebenen
Hohlweg, Minchen schlägt den Heimweg an. Doch da stehen Pferde auf
der Wiese. In der Nähe von Kumpels würde sie gerne Pause machen.
Magst Du nicht nach Hause? Doch. Kaum hat sie grünen Weg unter den
Hufen, schlägt sie einen flotten Trab vor. Ich lasse sie gewähren,
würde hier gerne rechts abbiegen, da sind wie hergekommen, aber
Minchen biegt links ab, sie ist sich sicher. Minchens Navi
funktioniert, aber das ist eine
andere
Geschichte, die in anderes Mal erzählt werden soll. Also
lasse ich sie links abbiegen. Vor uns liegt das Umspannwerk, ein
schöner grüner Weg führt links daran vorbei, biegt am Ende nochmal
links ab. Wir kommen an einem Hof aus, ein großer grauer Hund
schaut nach Minchen, Minchen schaut nach dem Hund. Aber als dieser
sich trollt, reiten wir weiter. Einmal rechts, da stehen wir vor
der Champion-Farm. Hei Minchen, Du bist gut, da wollten wir
vorbei. Ich bin mir allerdings fast sicher, dass wir „früher“ (so
2002 muß das gewesen sein…) rechts weiter geritten sind, aber
Minchen biegt zügig nach Links. Noch zügiger fällt sie wieder in
den Trab. Na, Du bist Dir ja sehr sicher.
Der Pfad schlängelt sich am Waldrand entlang zwischen den Wiesen
durch. Schön ist es hier und Kutsche fahren könnte man hier auch
gut. Bald schon kann ich die Autobahn –Unterführung sehen.
Vor uns liegt die Wupper, da sind wir früher durch die Auen
geritten. Die Richtung stimmt also. Und jetzt kenne ich die Gegend
auch wieder. Minchen, Du bist super, jetzt hast Du Dein
Pfadfinderdiplom. So lange ist das her, dass wir hier waren. Hast
Dir eine Graspause verdient. Und viel kürzer war es auch. Nach nur
knapp zwei Stunden bin ich wieder am Stall, pünktlich zum
Stalldienst.
Superminchen – jetzt mit Pfadfinderdiplom
Und weil es so schön war, sind wir die Runde am nächsten Tag
gleich noch einmal mit Jaqueline und Rica und Eileen mit Toppi
geritten. Aber das ist eine andere Geschichte, die ein anderes Mal
erzählt werden soll.
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