Im Spiel ...
... wären wir jetzt zwei
Reiter...
1. Juni 2009
Im Spiel wären wir jetzt zwei Reiter und damit es auch richtig
ist, fahren wir über holprige Schotterwege, baggern uns durch
Sandwege, schlängeln uns durch hohe Wiesen, halten nach
schönen Rastplätzen mit Gras Ausschau und stürmen die
Eisdiele. Nur der Platten im Vorderrad, der passte nicht so richtig
dazu.
Windig war es und die Sonne brannte unbarmherzig. Ich stelle mir das
grad so vor, eine lange Asphaltstraße, 30 Grad im Schatten,
flimmernde Hitze, wir reiten nach Zülpich und nirgendo Wasser
für die Pferde... Im richtigen Leben kundschaften wir die Strecke
für unseren Wanderritt aus.
Morgends um neuen Uhr geht es los. Die Strecke zum Rhein ist bekannt,
aber das ist eine andere Geschichte, die ein
anderes Mal erzählt werden soll. Wir starten also in Hitdorf. Die
Fähre hat ein Problem, der Motor springt nicht an, aber
vielleicht ist es nur die Batterie. Wir haben Glück, bald ist die
Fähre startklar und wir können übersetzen. Die
Autobahnbrücke wäre wohl nicht optimal, obwohl... drei Tage
später finde ich dort mehrere Pferdeäppel...
Auf der anderen Rheinseite folgen wir schönen Feldwegen,
pfügen durch hohes Gras und steuern schon auf unser erstes
Quartier zu. Ulrich hat in Google Maps nach Roundpens gesucht. Was wir
finden ist ein gut gepflegter Reitstall, aber keine Wiese zum
Übernachten. Aber wo Pferde sind, sind auch Pferdeleute und
Pferdeleute kennen sich untereinander. So werden wir durch das Dorf
geschickt und am Ende auch fündig. Weiter geht es. Im Spiel
wären wir jetzt bei Tag zwei...
Wir folgen dem Kölner Stadtkanal, mal asphaltiert, mal Schotter,
leicht zu finden aber nicht gerade idyllisch. Aber am Ende des Tages
würde uns ein schönes Quartier erwarten, mit Grillen und
einem Paddock für die Pferde. Von da aus ginge es durch die
schöne Ville über Felder bis nach Zülpich. Aber
zunächst treffen wir auf Bundesstraße und Gewerbegebiet. Die
neue Umgehungsstraße bietet nur sehr wenige
Querungsmöglichkeiten. Der Weg endet in einer Kehre und auf der
anderen Straßenseite hinter der Leitplanke geht es mit einer
Kehre weiter, nur die Straße ist im Weg. Wer denkt sich soetwas
blödes aus? Das kann doch nur ein Autofahrer sein. Also
müssen wir ein ganzes Stück zurück, über die
Bundesstraße und über die Ampel, bis wir wieder auf einer
ruhigeren Straße sind.
Zwischen Köln und Pulheim scheitern wir an der A4 und an der neuen
Umgehungsstraße. Wir sollten umdisponieren, bei der
ursprünglichen Strecke bleiben, westlich an Pulheim vorbei.
Kurzerhand fahren wir hinüber zur Kippe. Von diesem Gebiet gibt es
eine Reitwegekarte, da brauchen wir nichts auskundschaften. Der Wind
ist anstrengend, 70 km haben wir geschafft, meine Arme stehen kurz vor
einem Sonnenbrand und für Abends sind Gewitter angekündigt.
Die ersten Kumuluswoken ballen sich zusammen. Das war es dann wohl
für heute.
Auf dem Weg zur Bahn halte ich nach einer Eisdiele Ausschau, das
wäre jetzt genau das richtige. Ein großer Erdbeerbecher
entlohnt und für die Strapazen. Also im August, da werden wir wohl
ein wenig anders reiten...
Im August geht es los, aber das wird eine andere
Geschichte werden, die ein anderes Mal erzählt werden soll.
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