Siebengebirgscup Stieldorfer Mühle
mit Endausscheidung Siebengebirgscup 2006
Ich
bin heute etwas verpennt, zweimal müssen wir drehen, weil ich grad
am Wegweiser vorbei gerauscht bin. Die Einfahrt zum Stoppelfeld ist
etwas eng geraten, aber wenn man das Parkschild mitnimmt, paßt es
- Sorry! Gegenüber flattert ein leuchtend roter Flattervorhang im
Wind. Na, das läßt ja einiges Erwarten. Erstmal angetreten
zur Theorie, wo findet man das Erbsbein, was ist eine Bascule, was
bedeutet VDD? (und die Fahrer gehören doch dazu!).
Die Strecke - immer den weisen Pfeilen folgen - führt zuerst
über das Stoppelfeld und durch das Dorf. Dann geht es zwischen den
frisch gepflügten Äckern hindurch, die Sonne scheint
unbarmherzig. Ein wenig Schatten wäre prima.
Im Wald stoßen wir auf den ersten Posten. Kennen wir die sieben
Berge des Siebengebirges? Nein, kenne ich nicht, mir fällt nur der
Drachenfeld ein. Mit etwas Hilfe komme ich noch auf Wolkenburg und
Löwenburg, den Rest lasse ich mir verraten, da habe ich was
gelernt. Uli fängt den Zwerg mit dem Lasso immerhin einmal, ich
treffe kein einziges Mal.
Die Strecke ist gut markiert, weithin leuchten die rosa Pfeile auf der
Straße, im Gras, an Bäumen. Die meiste Zeit werden wir
über offenes Gelände geführt, aber hier ist es grün
und die Aussicht ist wunderschön auf die Berge. Nur eine Autobahn
müssen wir überqueren, da wartet auch schon der zweite Posten
auf uns. Schubkarrenslalom mit dem Teampartner und einem Maß
Wasser darin, ach hätte ich doch nur ein kleines Kind mitgenommen
... aber gut austarriert ist das Ganze durchaus machbar. Schnell noch
erste Hilfe demonstriert, weiter geht es hinab ins Tal. Bis zum
nächsten Posten müssen wir einen Vierzeiler dichten. Wir sind
gerade in einer sehr kreativen Phase und dichten für jeden von uns
einen.
In aller Hergottsfrühe
fahren wir zur Mühle
vor dem roten Flattervorhang
sind unsere Pferde nicht bang
Mit Shire und Fjord
sind wir dort
wir sind nicht so flinke
das sind Uli und Inke
Hinauf geht es wieder den Berg, über Wiesenwege am
Wasserschutzgebiet "Düwelarsch" vorbei, nanu, das kommt mir doch
irgendwie bekannt vor, war ich da nicht schon mal? Ja, der
Hartenbergtrail führte auch genau hier entlang, aber das ist eine andere Geschichte,
die ein anderes Mal erzählt werden soll. Über uns lauert der
dritte Posten auf uns. Ein Bobbycar sollen wir abschleppen, wahlweise
über den ratternden aber glatten Apshalt oder polternd über
den Wiesenweg? Egal, Mina ist da cool, Billy nicht ganz so, aber Uli
hält den Strick eisern fest, bis das Bobbycar die 10 Meter Marke
erreicht hat. Jetzt sollen noch Säfte am Geschmack erkannt werden,
bah sind die scheußlich, irgendwie metallern: Möhre, Tomate,
Kirsche, Ananas iiieee. Unseren Vierzeiler dürfen wir aufsagen.
Ja, das ist der bekannte Weg, der Schachtelhalm steht nicht gar so
hoch, wie "damals" und "damals" sind wir Links ins Dorf Bockeroth
abgebogen, heute reiten wir rechts unter der Autobahn hindurch im
Zickzack durch die Felder zum vierten Posten. Hier müssen wir
Getreide erkennen (Gerste, Weizen, Hafer, Dinkel) und zum 100 Meter
Lauf mit dem Pferd gegen die Uhr antreten. *hechel hechel.
Unter uns liegt die Stieldorfer Mühle, neben uns das Feld mit den
Anhängern. Einige Reiter sind schon abgebogen, aber die Pfeile
weisen eindeutig geradeaus.
Eine kleine Schleife drehen wir noch auf der anderen
Straßenseite, dann führen uns die Pfeile ans Ziel. Da sich
am Trail eine kleine Warteschlange gebildet hat, gehen wir erst zum
Auto, Minchens Schuhe wegpacken, sowie für Billy die Hausordnung
holen. Jetzt ist der Stau am Trail auch abgelaufen.
Grüßen, Besenpolo, mit einem Schubs ist der Ball über
die Stangen gerollt, das war ja leicht. Das Longentor ist zwar
flexibel, aber man darf es nicht loslassen, denn dann ist es futsch.
Mina macht das alles brav. Der feuerrote Flattervorhang beeindruckt sie
überhaupt nicht, den Billy hingegen sehr. Im U marschiert sie wie
es sein soll, hinein, seitlich versetzen und rückwärts wieder
hinaus, das kann sogar der Billy. Über die Wippe reiten wir, die
Plane verschwindet im Sand, war da was?
Da der Trail nun verlassen liegt, dürfen wir mit Billy den
Feuervorhang üben, nach kurzen Zögern folgt er zwar nicht
Minchen, aber Uli vertraut er.
Es ist immernoch brütend heiß. Wir dürfen Billy und
Mina auf einem Gang zu den Wiesen parken, da haben sie Schatten, einen
Eimer Wasser bekommen sie natürlich auch, den sie gleich mehrmals
gierig leeren, während sie das Heu total ignorieren, das Gras ist
einfach viel frischer.
So, nun haben wir noch endlos Zeit, die letzten Teams gehen gerade an
den Start, die Siegerehrung ist für zwanzig Uhr angesetzt, zwanzig
Uhr!!! da ist es so gerade noch hell.
Eine sehr schöne Rally, ein gastreundicher Stall, was will man
mehr. Es hat großen Spaß gemacht. Um halb elf waren wir zu
Hause. Nur Fotos haben wir leider mal wieder nicht gemacht.
designed by igramul