die große Suche
Und dann tat er das einzige, was
ihm zu tun übrigblieb: Er begann
am
Rande des Tiefen Abgrundes entlang zu wandern. Dabei war er jeden
Augenblick gegenwärtig, jenem "entsetzlichsten der Schrecken"
zu
begegnen, von dem das alte Lied erzählte. Er wußte
nicht, um
was für
eine Art von Geschöpf es sich handeln mochte, er wußte
nur,
daß sein
Name Ygramul (Freistellung)
lautete.
Er wandte sich um und sah hinter
einem der rostroten Felsentürme
den weißen Glücksdrachen hervorkommen.
> Für jedes Gift gibt es ein Gegengift< antwortete der
weiße Drache, >du wirst sehen, daß alles gutgehen
wird.<
>Ich wüßte nicht wie<, meinte Atreju.
>Ich auch nicht<, erwiderte der Drache, >aber das ist
gerade
das Schöne. Von jetzt an wird dir alles gelingen.
Schließlich bin ich ein Glücksdrache. Auch als ich im
Netz
hing, habe ich die Hoffnung nicht aufgegeben - und wie du siehst,
mit
Recht.<
Atreju lächelte.
keine unendliche Geschichte
24. September 2010
Weihnachten 2009 - die Katastrophe naht... wir sollen abgebaut
werden,
schon im März soll alles zu Ende sein... dabei machen wir doch
so
spannende Sachen! Keiner kann
verstehen, was unser Arbeitgeber da treibt, aber im März wird
es
amtlich und im Juni Tatsache, ich muß mir eine neue Stelle
suchen. Die große Suche beginnt, wo fangen ich an, wie gehe
ich
vor und vor allem, was will ich eigentlich? Ich will meinen eigenen
Weg
gehen, was
Neues machen, doch wo ist "mein Weg"?, was ist "was Neues"?
Ich
habe viele Möglichkeiten, aber
das ist eine andere Geschichte, die ein
anderes Mal
erzählt werden soll. Welchen Weg schlage ich ein? Zum
Glück war ich nicht alleine, wie Atreju hatte ich Hilfe an
meiner
Seite und so habe ich mich voller Elan in
die neue Aufgabe gestürzt um sie möglichst schnell hinter
mich zu bringen.
Was mache ich nun? Doch noch Tiermedizin studieren? Das hätte
ich
später gut gebrauchen können, aber das ist wieder eine andere Geschichte, die ein anderes Mal
erzählt werden soll. Oder lieber meine
Fähigkeiten in der Bioinformatik ausbauen? Da macht sich jemand
selbsständig... Ein anderer bemüht sich aktiv,
Labormitarbeiter unter zu bringen. Eine Freundin kennt da jemanden,
der
jemanden
sucht und meine Schwester hat auch in ihrer Firma eine vakante
Position
ausgemacht. Ich habe wirklich viele Möglichkeiten. Eine
Wanderreitstation in der Eifel. Unsere Kooperationspartner
würden
auch den ein oder anderen übernehmen, Berlin, Dortmund? Es gibt
so
viele Möglichkeiten.
Ich hatte ja mal mit dem Gedanken gespielt, mich mit einem
Servicelabor selbstständig zu machen, aber ich bin halt kein
Unternehmer. Aber in so einem Labor eine molekularbiologische
Abteilung
aufbauen, das finde ich schon sehr attraktiv. Das know how, was mir
fehlt, ist dort vorhanden. Das ist wie Freiburg in Köln.
E, M, das Pferdelabor - das Pferdelabor. Vielleicht sollte ich
da mal anrufen, dass ich keine gescheiten Bewerbungen schreiben
kann,
solange ich das Pferdelabor in der Nase habe... Q, T -
plötzlich flattert eine Einladung zum Vorstellungsgespräch
ins Hause, ui, ist das aufregend...
A, F, P, plötzlich läuft es,
dann doch wieder nicht, F, aber das ist soooo weit weg, M in
der Nase, Onkologie, Bioinformatik, da weiter machen, wo ich
aufgehört habe, dazu lernen. Urlaub.
Mutig, es kostet Überwindung, das erste Angebot abzusagen. Und
dann
hagelt es von der anderen Seite Absagen, A (aber sie behalten
meine Lebenslauf), P, T. Sommerflaute. Anruf von der
Personalabteilung,
Stelle
bei meinem Arbeitgeber, aber im Taunus, Taunus ist auch schön,
Frankfurt, vielleicht gehe ich dann wieder mehr ins Theater? Die
Stelle
weckt mein Interesse, die Stelle ist richtig gut, die passt zu mir,
ich
verlasse die Molekularbiologie, ich verlasse meinen Freundeskreis,
verlasse Leverkusen, will ich das? Der Taunus ist auch schön,
ich
bleibe in der Firma, ich kann mich Austoben, ich darf kritisch sein,
ich darf testen und Fehler finden, die Großgeräte auf
Herz
und Nieren prüfen, Spezifikationen festlegen,
überprüfen, verifizieren, validieren, vielleicht lerne ich
doch noch richtig programmieren? Aber ich werfe meine gesammelte
Expertise über den Haufen, dafür lerne ich ganz viel
Neues,
muß mir eine neue RB suchen, Minchen unter bringen...
meine Hoppels, wenn ich mal weg muß... dafür kann ich
neue
Leute kennenlernen, neue Gegenden erreiten,
soooo weit weg ist der Taunus nicht, zweihundert Kilometer, das ist
der
Radius, den ich auch für Distanzen mit Pferd fahre. Ulrich, was
hälst Du von einem Wanderritt im Taunus? Aber das ist eine
andere
Geschichte, die ein anderes Mal erzählt werden soll.
Ja, Dienstag letzer Woche bei meinem Arbeitgeber ist gut gelaufen,
ich bin nicht durchs Raster
gefallen, er wollte wissen, wenn ich z.B. in einem halben Jahr ein
Angebot von R bekomme, die ja die Molekularbiologie weiter
verfolgen, was ich dann mache, weil sie an einer langfristigen
Zusammenarbeit interessiert sind (was mir ja sehr entgegen kommt).
Er
hat nach meinem Pony gefragt und nach meinen sonstigen Bewerbungen.
Ich
habe gesagt, dass ich durchaus andere Möglichkeiten habe, dass
ich
mir das gut überlegen werde, denn ich ziehe nicht alle zwei
Jahre
um, dass mein Arbeitgeber kurzfristig profitiert, weil sie sparen
und langfristig einen guten Mitarbeiter gewinnen, er hat sogar noch
ein
i-Tüpfelchen drauf gesetzt, die wollen mich wirklich als
Biologin
da
haben, weil sich von den Technikern und Ingenieuren keiner mit der
Biologie der Assays wirklich auskennt. Da war ich voll stolz und
habe
mir gleich den Stryer geschnappt und das Kapitel über
Blutgerinnung nachblättert. Ich habe von Juli das Lied im Kopf
gehabt, "das ist die perfekte Stelle", aber auch "wo geh
ich
hin?" aus
Hair. Ich konnte - und kann es mir wirklich vorstellen. Ein letzter
Rest Zweifel, ob
das jetzt der Weisheit letzer Schluß ist, bleibt
natürlich.
Der Taunus ist auch schön.
M wollte ich ja versuchen, ob ich das Bild von mir noch drehen kann,
dann hätte ich da vielleicht viele Möglichkeiten gehabt.
Aber
das war
einfach nur indiskutabel, beide haben unabhängig voneinander
betont, dass sie mich ausschließlich wegen meiner
PCR-Expertise
haben wollen und
auch
nur dafür einstellen, dass ich auch dabei bleiben soll, aber
durchaus
auch noch was anderes nebenher machen könnte, was ich mir da
vorstellen würde? Ich habe da Vorschläge gemacht, was mich
interessieren würde, weil ich das noch nicht kenne, da meinte
er
(der wäre mein potentieller neuer Chef gewesen), das würde
mein Lebenslauf aber nicht hergeben (logisch, noch nicht) und da
würde er mich auch nicht sehen, er würde mich eher auf der
anderen Seite sehen, die Molekularbiologie wäre nicht so
anspruchvoll (deshalb vielleicht). Da war ich bedient. Nein nein
nein,
so einen Chef brauche ich wirklich nicht nochmal, der mich permanent
in
Frage stellt... Das geht ja garnicht. Danach habe ich das Team
kennengelernt, die Leute waren
sehr nett, da hätte ich mich wohl gut mit verstanden, aber da
wollte ich die Stelle schon nicht mehr haben, weil Dienstag im
Taunus
ja gut gelaufen war. Anschließend wurde ich noch dem
Direktor vorgestellt, auf dem Weg dahin hat er mir glatt den Spruch
reingedrückt, den ich gegenüber der Personalberaterin
gemacht
hatte (als Einstieg wäre es ok, aber ich will mich fachlich ja
auch weiter entwickeln) - "für das was ich (noch) nicht kann
wird
mich keiner einstellen", da habe ich ihm aber widersprochen, ich
habe
gesagt, dass ich eine Menge übertragbarer Fähigkeiten
besitze, für die mich doch einer einstellen würde (und
dabei
an meinen Arbeitgeber gedacht und an A, die immerhin meinen
Lebenslauf
behalten haben und mich nicht für die Molekularbiologie haben
wollten - obwohl sie meinten, dass ihre Assays weniger komplex
wären, als das was ich vorher gemacht habe...) Der Direktor der
Firma hat auch nochmal betont, dass sie mich nur wegen meiner PCR
Expertise
haben wollen, er meinte, es "gäbe ja auch Menschen, die wollen
und
nicht können" - tja, wenn man sie nicht läßt, werden
sie immer wollen und nicht können... danke für Obst, sowas
hatte ich lange genug, das habe ich aber nicht gesagt, nur gedacht.
Sie wollten sich Anfang nächster Woche melden, aber ich meinte,
ich würde Donnerstag schon eine Entscheidung fällen,
woraufhin sie mich Freitag anrufen wollten.
Im Zug hat mich unsere Personalabteilung angerufen und wollte
wissen,
wie es im Taunus war. Die hatten ja eine Heidenangst, ich
könnte von R ein Angebot bekommen (dabei habe ich mich da
garnicht beworben), was ich dann machen würde. Ich habe ihr
erklärt, dass ich ein Angebot habe, aber den Taunus vorziehen
würde - was stimmte. Wenn ich das nämlich kann und im
Taunus
passiert was, steht mir eine ganze neue Welt offen. Ich wollte aber
eine Nacht drüber schlafen, damit die
Entscheidung nicht nur auf zwei Zehen sondern auf zwei festen
Füssen steht.
Die Personalberaterin wegen M war ganz sprachlos, als ich ihr
gesagt habe, dass das wahrscheinlich nichts gibt. Sie meinte, die
wären total
begeistert von mir gewesen (logisch, die hätten ja auch
profitiert, aber ich nicht) weil ich überall einsetzbar
wäre
und an allen Methoden interessiert (ja, aber wenn ich sie nicht
lernen
darf...), wieso das denn überhaupt nicht bei mir angekommen
wäre? Ja, wieso? Mir haben sie was anderes erzählt und von
Bioinformatik war auch nicht mehr die Rede gewesen. Ich habe ihr
erklärt, dass die mich aussschließlich für meine
PCR-Expertise haben wollen, dass mir das zu wenig ist und dass mich
das
beruflich 3 Jahre zurück wirft und dass ich dafür einfach
zu
viele potentielle Möglichkeiten habe. Danach habe ich in M
angerufen, dass ich mich
für eine andere Stelle entschieden habe. Sie wollten wissen,
was
den
Ausschlag gegeben hätte. Die Perspektive. Dass ich da gefordert
und gefördert werde, da kann ich was lernen und das finde ich
gut.
Das war Donnerstag. Freitag habe ich bei unserer
Personalabteilung angerufen, dass ich keine Einwände
hätte,
aber die zuständige HR-Managerin nicht erreicht.
Dann habe ich angefangen, zu erzählen, dass ich wahrscheinlich
die
Stelle im Taunus habe... und mir einen Tierarzt herausgesucht und
Kontakt zu einem Hufschmied aufgenommen, die kommen ja gut rum in
allen
Ställen und auch einen Hof angemailt, ob sie mir was empfehlen
können, Adressen, Telefonnummern, Himmelsrichtungen... Das ist
nicht so einfach, weil es den Ort gleich 3x im Taunus gibt und im
Saarland auch nochmal.
Tja, und nehmen wir einfach mal an, da hätte Freitag Abend noch
was dazwischen gefunkt.
So dass ich erfolgreich garnichts mehr weiss.
Was ich will, oder was ich mir nur einrede.
Und mir Sonntag einen schönen Tag in der Haard gemacht, aber
das
ist eine andere Geschichte, die ein anderes
Mal erzählt werden soll.
Und hätte dann viele lange Mails geschrieben
(aber nicht alle abgeschickt)
und auch telefoniert
und mit Leuten geredet
und diese gestern auch besucht
Und den Funken gefunden, der meine Batterie wieder geladen hat, so
dass
ich wieder rumhüpfe wie ein Gummiball...
Wir hatten Samstag Stallgrillen, da wollte ich ursprünglich
meinen
Ausstand geben, habe ich aber nicht gemacht.
Und gestern Abend hat unsere Personalabteilung angerufen (auf meinen
AB), der BR hat nun auch seine Zustimmung gegeben und ich soll mich
mit
der Abteilungsleiterin in Verbindung setzen wegen des Zeitplans.
Der Hufschmied hat inzwischen geantwortet und mir drei
Telefonnummern
genannt und der Hof hat mich heute morgen angerufen. Der Bauer freut
sich schon auf meine Kutsche und ein Rehepferd gibt es da auch und
Minchen wäre da wohl voll gut untergebracht. Sie machen jedes
Jahr
einen Wanderritt (2 Tage). Aber es müsste schnell gehen, damit
die
Mina noch in die Herde integriert werden kann, solange die Pferde
auf
der Wiese stehen (was sehr vernünftig ist). Der Stall ist 5 km
von
meinem Arbeitgeber im Taunus, ein LAG Stern und bezahlbar. Aber
freue
ich mich
darüber? Ich könnte mir das Freitag mal ansehen (und
sollte
das auch tun).
Ich habe heute auch mit der Abteilungsleiterin im Taunus
telefoniert, ich könnte da am 15. Oktober anfangen, das
würde
ich wohl auch mit dem Umzug hinbekommen und soll vom 9.-11. November
eine Fortbildung besuchen, das würde gehen, denn St. Martin
müsste ich ja dann eh absagen. Ich bin da schon voll verplant.
Eigentlich sollte ich mich auf die neue Stelle freuen.
Aber da hat was dazwischen gefunkt, wo ich mich viel mehr und
richtig
drauf freue. Aber das ist noch recht vage und darum habe ich es noch
niemandem erzählt. Ich war gestern da. Ich habe da heute auch
angerufen und das so gesagt, dass ich dann eine wirklich gute Stelle
bei einer
großen Firma absagen müsste. Das Gespräch war
richtig gut. Ich bin da voll zu gebrauchen, aber ich würde da
auch
eine Menge lernen. Und seit dem bin ich energetisch wieder voll
geladen. Montag fahre ich wieder hin, dann besprechen wir die
Details.
Aber es ist halt noch vage. Das heißt ist es eigentlich nicht,
es
ist halt nicht ab sofort. Es kann sein, dass jemand
die Reißleine zieht, aber ich halte das für
unwahrscheinlich. Im schlimmsten Fall hätte ich die Stelle bei
meinem Arbeitgeber aufgegeben - dabei bin ich doch so loyal - und
wäre später doch
wieder auf Jobsuche. Im
zweitschlimmsten Fall wäre ich in zwei Jahren wieder auf
Jobsuche,
hätte aber eine Menge gelernt.
Und wenn es schief geht... umziehen kann ich immer noch. Ich bin
jung,
ich bin ungebunden, ich habe keine Verpflichtungen, ich habe
ziemlich
erfolgreich Bewerbungen geschrieben (habe ich doch, oder?) und der
Arbeitsmarkt kann doch eigentlich nur besser werden (oder?).
Jetzt kämpfe ich mit meinem Gewissen (auch weil ich bei meinem
Arbeitgeber
schon voll verplant bin, wann ich welche Schulungen mache..., ich
hätte vielleicht einen Stall, ich fahre Freitag rüber...
ich
habe eigentlich zu gesagt... da freuen sich schon welche auf mich -
aber hier auch) absagen, das ist
nicht mein Ding. Tja, Wenn ich sofort anfangen könnte...
Andererseits, ich bin unwiderruflich freigestellt und
gekündigt. Ich bin frei.
Würde ich für die andere Geschichte umziehen? Vielleicht,
vielleicht auch nicht. Ich hatte mehrere sehr ähnliche
Bewerbungen
laufen. F z.B.
Würde ich meinen Arbeitgeber vorziehen, wenn ich dafür
nicht
umziehen
müsste? Ein letzter Rest Zweifel ist da, aber zu Hause ist es
kein Risiko.
Würde ich z.B. eine Stelle bei B in Lev oder E der
Geschichte vorziehen? Nein.
Nein, nicht jetzt.
Also ich bin Montag da, dann wird es konkret, was ich ab wann mache
und was ich bis wann machen könnte, und als was (Praktikant,
Aushilfe, freier MA, Berater, freischaffender Künstler...) -
denn
ich will da natürlich
sofort mitmischen...
Ich habe durchklingen lassen, dass ich mit Datenanalyse alleine
nicht
glücklich werde, dass ich das auch "nebenher schaffe", dass ich
das Labor gerne mit aufbauen möchte, ich hatte Ideen, was ich
gerne in Excel z.B. automatisieren würde, dass ich gerne den
Workflow mit organisieren würde, warum mich die Stelle reizt
und
dass ich auch gerne in den Diskussionen eingebunden bin und was dazu
lerne... und beide (der Juniorchef war auch dabei), fanden meine
Ideen und Vorschläge gut, ich darf da auch sofort mitmischen
:-)
*Yeah.
Ich war gestern wieder da, das ist superspannend, ich
würde da
eine Menge lernen können, ich halte die Kombination für
ein
sehr starkes Team, ich würde das Labor mit aufbauen, den
Workflow
organisieren, Daten analysieren, forschen und im direkten Kontakt
eng
mit den Klinikern zusammen arbeiten. Ich würde Einblick in die
Praxis eines klinischen Routinelabors bekommen und auch viel lernen
können. Das wird sehr sehr spannend.
Wir hatten gestern schon eine sehr gute Diskussion, wie man
bestimmte
Dinge angehen könnte.
Dann kam die Geschäftsleitung dazu und wollte
natürlich in den "Bewerberprozess" mit eingebunden sein, und
das
erste was mein potentieller neuer Chef sagte, war, dass ich bei
meinem
Arbeitgeber die
Messorgien mit
mehreren Mitarbeitern quer durch die Labors organisiert habe (*voll
stolz bin) und erst als zweites, dass ich in nur einer Woche eine
Kaplan-Meier Tool in Excel geschrieben habe, was ihn sehr
beeindruckt
hat.
Meine Expertise käme direkt dem Patienten zu Gute, ich
würde
die Kombination Labor und Bioinformatik ausbauen und
interdisziplinär mit Klinikern zusammen arbeiten, ich
könnte
eine Menge lernen und diese Erfahrung aus der klinischen Praxis
meinem Profil hinzufügen.
Ich habe heute Vormittag bei meinem Arbeitgeber (Personalabteilung)
angerufen und
gesagt, worum es geht, wir telefonieren heute um 16 Uhr in Ruhe
miteinander. Die Firma ist ein attraktiver Arbeitgeber, der Taunus
ist
schön, ich würde die Molekularbiologie verlassen, ob die
Rechnung mit der neuen Welt mit mir als Quereinsteiger wirklich
aufgeht, weiss ich nicht, aber die Stelle ist mir erstmal sicher
(der Spatz in der Hand).
Und nun ist guter Rat teuer...
Ich möchte diese andere Stelle sehr gerne haben,
aber da ist diese kleine Unsicherheit, die Reißleine (die
Taube
im Visir). Was ich auf keinen Fall will, ist
aus meiner Bewerbungsgeschichte eine unendliche Geschichte machen...
Also, das wird eine super Sache, ich freue mich da total
drauf.
Ich habe bei meinem Arbeitgeber im Taunus noch keinen Vertrag (kenne
auch die
genauen Modalitäten noch nicht), ich habe da fernmündlich
eigentlich zugesagt (ich hatte keine Einwände, aber auch kein
anderes attraktives Angebot wie jetzt) - und wenn ich da abspringe,
wird die Stelle extern ausgeschrieben, weil sie von den Anderen
keinen
haben wollten.
Sie bitten mich, meine Entscheidung sorgfältig zu
überdenken
(mich mit der Outplacementfirma zusammen zu setzen) und mich Montag
zu
melden.
Meinem Arbeitgeber absagen ist schon eine andere Dimension, als
F (mit dem gruseligen Umfeld), M
(unmöglich) oder ohne Tageslicht.
Ich war heute ja auch bei A zu einer "zweiten" Runde, meine
Bewerbung damals ist wohl gut angekommen, aber sie mußten die
Stelle wohl intern besetzen (haben sie gesagt). Die Stelle
wäre gut gewesen, ich hätte 3 Assays, die thematisch
zusammen
gehören, unter einen Hut bringen sollen. Aber heute wurde mir
auch gesagt, sie hätten eine schöne Aufgabe für
mich, nur welche genau, das ist irgendwie unter gegangen, weil
mehrfach
umdisponiert wurde, wer wann mit mir spricht (fünf Leute). Er
hat
aber
auch gefragt, wie ich zu Routinearbeiten stehe... (jeder Job ist
irgendwann Routine, ich erledige sowas möglichst im Fluge, dann
habe ich Zeit für was anderes).
Jetzt wird vielleicht eine Stelle frei und da haben sie
sofort an mich gedacht (ich habe ihnen gesagt, dass sie Glück
hatten, mich noch zu erreichen), mir auch sofort positives Feedback
gegeben und die Dame aus der Personalabteilung überredet, mich
auch noch kennen zu lernen. Aber sie wissen noch nicht ob und vor
allem ab wann
sie die Stelle genehmigt bekommen (Nov, Dez, Jan), aber sie wollen
sich
Mühe geben. Sie wäre erstmal für zwei Jahre und
eigentlich sitzt da ja noch jemand auf der Stelle. Ich
würde da Assays entwickeln, also im Prinzip das machen, was
ich auch bei meinem Arbeitgeber machen würde, nur nasschemisch,
also testen,
verifizieren, validieren und dokumentieren. Die
Schreibplätze
haben kein Tageslicht, die Labore nur wenig, weil sie im Keller
liegen.
Darum würde ich meinen Arbeitgeber vielleicht doch vorziehen,
der
Taunus ist schön.
Heute war ich nicht mehr "von der Konkurrenz", die
Gesprächsathmosphäre war viel entspannter und ich durfte
auch
die Labore sehen.
Menno, jetzt habe ich drei hoch-interessante Stellen gefunden, alle
gleichzeitig, aber ich
kann
mich doch nicht teilen! Ich muß mich entscheiden.
...
Ja, ich habe meine Suche jetzt beendet,
auf Anraten am Markt aufgeräumt (keine gute Idee!), alle
meine offenen Bewerbungen
zurück gezogen (auch keine gute Idee!), alles andere abgesagt
und auch meine
online-profile gelöscht. Wenn
das andere doch nicht klappen sollte, bin ich ja nicht
alleine, dann kann ich wieder auf die Hilfe meiner Berater
zählen
(hoffe ich doch... eine
meinte sogar, dass sie meine Erzählungen (sie hat meine Mails
als
poetry-slam bezeichnet) vermissen wird, da bin ich ja fast vom Stuhl
gekippt...). Jedenfalls ich kann doch so schlecht "nein" sagen und
darum war ich mit der Situation ein wenig überfordert. Mein
Arbeitgeber
"kämpft" nämlich, die anderen Kandidaten wollen sie nicht,
sie bitten mich, meine Entscheidung nochmal sorgfältig zu
überdenken. Unsere HR-Managerin war wirklich sehr engagiert,
mich
für den Taunus zu gewinnen, das
muß man ihr lassen.
Mein Berater meinte, ich solle meine Kollegen an meiner
"Erfolgsstory"
teilhaben lassen, aber das habe ich ja schon gemacht. Ich fand auch
den
Austausch mit meinen anderen Kollegen für mich motivierend, die
eine hat ja echt Bewerbungen wie am Fließband
geschrieben -
oder der andere, wie er ein gutes Angebot zu Gunsten eines anderen
abgesagt hat... (ich fand den
Klientenaustausch durchaus hilfreich, das hätten die Berater
ruhig
mehr
fördern können) - und manchmal muß man seinen
inneren
Schweinehund einfach überwinden und sich nicht nur bei den
Rosinen
bewerben, da sind die Absagen so frustrierend. Aber wenn man den
Spieß umdreht, selber "die Prozsesse in der Hand hält" -
wie
mein Berater so schön gesagt hat - und dann die Qual der Wahl
hat
- das ist auch nicht einfach, aber es hebt das
Selbstwertgefühl.
"Es" ist direkt im Krankenhaus, da wäre ich auch
angestellt, ich würde eine Menge aus der Praxis eines richtigen
klinischen Labors lernen, meine Expertise käme direkt dem
Patienten zu Gute, denn meine Ergebnisse landen direkt beim Arzt auf
dem Tisch. Ich bekomme JMP wieder... da arbeite ich nicht für
einen Investor sondern direkt am Krankenhaus. Ich bin begeistert :-)
Das ist wie Freiburg in Köln. Montag setzen wir uns mit dem
Juniorchef zusammen (der hat schon grünes Licht gegeben
für einen dritten Mitarbeiter...). Ich freue mich riesig
und richtig!!!!
Yeah, die Entscheidung hat auch den Segen meiner Berater, "ich
finde
Ihr Ringen
um eine Lösung, die sich auch energetisch richtig
anfühlt,
gut. Sie können sich das leisten. Sie sind jung, Sie
sind
begabt und Sie sind gewollt. Also hin zum
dem, was wirklich verlockend erscheint."
Die Stelle ist schon sehr attraktiv für
mich,
ein molekularbiologisches Labor aufbauen, direkt in der klinischen
Praxis sein, direkt im Krankenhaus, in direkter Diskussion mit den
Klinikern, das halte ich für eine sehr wertvolle Kombination im
Sinne des Patienten. (Der Durchbruch bei Hufrehe ist auch erst
gelungen, nachdem Tierärzte und Pflanzenphysiologen ihr Wissen
vereint haben) Es bringt mich zwar beruflich nicht weiter (auf der
Karriereleiter), aber fachlich und das finde ich gut.
Dienstag fahre ich wieder hin und dann kann ich es hoffentlich
auch in die Welt hinaus schreien :-) (ala Ronja Räubertochter)
Ich
freue mich so!
Das war schon wirklich gut, dass ich mit der Stellensuche nicht
alleine
war, sondern einen "weißen Glücksdrachen" und ein "kluges
Pferdchen "an der Seite
hatte.
Wie es weiter geht? Das ist eine andere
Geschichte,
die ein anderes Mal erzählt werden soll.
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