Training

Auszug aus meinem Trainingstagebuch vom 7. Juni 2006
Niegelnagelneu prangt die TÜV-Plakette an meinem Anhänger. Da es noch früh ist und ich ihn also schon mal am Auto habe, da kann ich bei dem tollen Wetter auch gleich eine Ausfahrt unternehmen. Der Dhünnwald ist nicht weit, er bietet sich geradezu an. Ob das gut geht? Zum esten Mal alleine mit Minchen unterwegs, ohne daß wir ein zweites Pferd mitnehmen, ohne daß wir vor Ort ein zweites Pferd treffen. Da wird Minchen enttäuscht sein. Ich mache auch kein Geheimnis daraus, trotzdem steigt Minchen zu meiner Überraschung tadellos ein, nicht mal ein kurzes Nachdenken *freu.
Am Schützenplatz angekommen schaut sie sich irritiert um, wo sind die Anderen?
Keine anderen da, nagut, stürzen wir uns erstmal auf das Gras an der Straßenbahn, ich bin total verhungert! Das ist Minchen live. Auch die vorbeiratternde Straßenbahn interessiert sie kein bischen.
Den schmalen Trampelpfad bis zum Reitweg gehe ich zu Fuß, Minchen trottet naschend hintendrein. Am Reitweg schwinge ich mich in den Sattel, links oder rechts herum? Ich entscheide rechts, Minchen links. Meinetwegen, soll mir Recht sein, also wenden wir uns nach Links. Eifrig schreitet Minchen aus.
Den nächsten Distanzritt im Hinterkopf treibe ich sie in den Trab, etwas unwillig kommt sie meiner Aufforderung nach, Zockeltrab, blos keine Eile - hey Minchen, so kommen wir NIE an ... Nach dem ersten Ballastabwurf kommen wir schneller voran, hoppi galoppi, ach ist das schön hier.
Wir queren einen Bach, aber Minchen mag trotz des warmen Wetters nicht trinken, auch gut, weiter geht es im munteren Trab und Galopp, Bremsen sind kaum welche unterwegs, aber die Mücken sind unerbittlich. Ärgerlich schüttelt Mina ihre Mähne. Am Parkplatz in Hand war eignetlich eine kurze Verschnaufpause geplant, da fallen wir den Mücken zum Opfer. Sogar Minchen sieht ein, daß es angenehmer ist, auf den Imbiss zu verzichten.
Inzwischen hat sie sich warmegelaufen oder den Rückweg in der Nase, sie wird immer flotter, das ist schon ein ordentliches Tempo. Minchen weis immer genau, wo wir den Anhänger geparkt haben. Auch Richtung "Heimat" mag sie nicht saufen. 90 Minuten nach Abritt sind wir wieder am Schützenplatz, das war Rekord für uns. Nach dem Absatteln ist ordentlich Schrubben Ehrensache, Minchen macht sich wieder über das Gras her, das hat sie sich verdient. Aber ob sie jetzt alleine einsteigt?
Ja, sie steigt ein, ohne zu zögern. Super Minchen. Jetzt traue ich mich öfter.
 
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