Das UFO

Ausritt bei Nacht
26. Dezember 2008

Ich war heute schon mit den Hunden wandern, aber das ist eine andere Geschichte, die ein anderes Mal erzählt werden soll. Es ist schon dunkel in diesen Wintertagen. Aber jetzt ist trotzdem Minchen an der Reihe. Heftig stampft sie mit den Füssen "ich brauche Bewegung" heißt das für mich, nein Mina, lass die Hufe stehen, ok, scharrt sie eben mit dem anderen Bein... *ggrrr.
Flugs ist sie gezäumt und gesattelt, ich bin in ihren warmen Pelz gekuschelt. Am Apfelbäumchen sucht Minchen nach vergessenen wilden Äpfeln und findet auch noch ein paar der süßen Früchte. So viele wie geht stopft sie in ihre Backen, bevor wir unseren Weg fortsetzen. Leise plätschert der Bach neben uns, Minchen tritt ans Ufer, um zu trinken, wärend ich auf ihrem Rücken schaukel, den gähnenden Abgrund vor mir.
Auf der Höhe hat sich dichter Nebel ausgebreitet, eisig ist die Luft, dicke Wolken bilden sich um Minchens Nüstern. Ein oranges Licht bewegt sich über den Himmel, zu groß für ein Flugzeug und es blinkt auch nicht, zu schnell für den Mond, was mag das sein? In der Ferne hören wir ein Motorad, gespenstisch in Nebel kommt es auf uns zu in einer dicken Nebelwolke und da bewegt sich noch etwas im Schatten, ein Hund begleitet den Motoradfahrer, ein schwarzer Hund, sein langer Schatten springt auf uns zu, verflüchtig sich im Nebel. Das Eis knackt unter Minchens Hufen, als sie erschreckt einen Schritt rückwärts setzt. Alles vermischt sich, Abgas, Dampf, Nebel, der Dunst über Leverkusen.

Ruhig ist es hier oben. Da, noch so ein merkwürdiges unbekanntes Flugobjekt bewegt sich über den Himmel. Ein Rolladen wird rasselnd herunter gelassen, eine Katze verschwindet in der Hecke, eine Tür klappert. Die Menschen haben sich ins Warme zurück gezogen. Weihnachtsbäume brennen in den Gärten, überall schmückt die Weihnachtsbeleuchtung Häuser und Sträucher, taucht die Dorfstaße in ein gemütliches orange-rotes Licht. Noch so ein Flugkörper fliegt über die Häuser hinweg, kreisrund, orange und schnell, verschwindet hinter den Hausdächern. Eine Fahne flattert einsam im Wind. Jetzt hat Minchen es eilig, zügig setzt sie ihre Eisen über den gefrorenen Asphalt, schnell heim zu Hafer und Stroh.

Das war schön, Danke Minchen.

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