Veluwe 2008

Die Veluwe
12.-15. September 2008
Ui, war das schön.

1. Tag
Es regnet Bindfäden, die Straßen sind voll, bei Düsseldorf wird eine Bombe entschärft. Ich habe Urlaub, also lasse ich mir ganz einfach Zeit. Doch schliesslich ist das Auto gepackt, Minchen tropfnass von der Wiese gefischt, im Anhänger verstaut und los geht es. Am besten nicht auf die Uhr gucken. So schleichen wir von Stau zu Stau und Wolkenbruch zu Wolkenbruch. Nachmittags kommen wir in Honderloo an, der Anhänger steht unter Wasser, die anderen sind schon da, Minchen kommt in die Box, wo sie sonst auch immer steht und wirkt gleich zufrieden. Ein großes Dressurpferd steckt seine Nase zwischen die Gitterstäbe, Minchen schnampelt kurz und wendet sich dem Silo zu.
Die Zeit reicht gerade noch für eine kurze Runde durch Honderloo mit den Pferden, dann stürzen wir uns auf die Pfannkuchen im Pfannkuchenhaus. Alle kenne ich noch nicht, darum stellen wir uns kurz vor.



2. Tag

Noch regnet es ein ganz wenig. Im Laufe des Tages soll es aber von Westen her aufklaren. Die Temperaturen sind wie bestellt, 15°. Ich habe Handschuhe dabei, in der Hoffnung, dass ich sie brauche, brauche sie aber nicht. Das Früstück ist bärig, das frisch gebackene Brot duftet durch die ganz Ranch. Schokostreusel gibt es auch *hmmm, lecker.
Wir teilen uns in Gruppen auf, schnelle Gruppen, langsame Gruppen, lange reiten Gruppen, kurze Runden Gruppen. Ich schliesse mich einer 4er Gruppe an. Gemütlich aber in allen Gangarten. Minchen ist gut drauf. Eifrig stampft sie Aragon mit Heike und Aloa unter Kerstin hinterher. Die anderen zwei Pferde hängen etwas ab. Da die zwei am Nachmittag noch Kutsche fahren wollen, trennen sich unsere Wege bald für eine größere und eine kleinere Runde.
Kurze Stückchen traben wir auch, bis es wieder "bergab" geht. Bergab, nanü, *staun, das wäre mir fast nicht aufgefallen, aber ich bin im Bergischen Land auch inzwischen ganz andere Steigungen gewöhnt.
Da liegt die Heide vor uns, eine lange sanft ansteigende Sandpiste läd zum Galopp ein. Huch, da ist plötzlich der Hut weg, zum Vorschein kommt eine blanke Sturzkappe. Das ist ja noch nie passiert. Unter viel Gelächter kehren wir um. Den Hut wieder an Ort und stelle reiten wir weiter durch die blühende Heide. Die Sonne scheint sogar hin und wieder dazu.
Am Waldrand unter den Bäumen machen wir Rast, hier wächst Gras für die Pferde. Wasser gibt es in den Pfützen zur genüge. Das Wasser schmeckt den Pferden, das Gras weniger. Sie ziehen uns von Halm zu Halm, bis wir wieder aufsitzen.
Im Wald ist es genauso schön. Immer den Zahlen nach halten wir uns in Richtung eines Kioskes, wo wir Rast machen und etwas essen wollen. Als die Nummern enden, sind wir uns nicht ganz sicher, ob wir richtig sind oder nicht schon zu weit. So fragen wir eine Holländerin mit ihrem Tinker nach dem Weg. Hilfsbereit reitet sie mit uns ein ganzes Stück zurück, ich bin mir fast sicher, das das ganz falsch ist, aber wir folgen, bis wir an einer großen Hotelanlage landen, fast an der Autobahn, da wollten wir garnicht hin. Holländer und ihr Orientierungssinn... aber das ist eine andere Geschichte, die ein anderes Mal erzählt werden soll... Jedenfalls ist das Gras gut, wir gönnen unseren Zossen eine Rast. Eine Teerstraße führt uns in Richtung Honderloo, die wir mit unseren Rössern entlanglaufen. Nach ca. zwei Kilometern treffen wir sogar auf den Abzweig zum Kiosk, wo wir eigentlich hatten landen wollen, wir hätten nur unserer Karte vertrauen müssen... aber wir beschließen nun doch auf der einmal eingeschlagenen bekannten Route zu bleiben. Schön ist es hier, inzwischen lacht auch die Sonne. Hanuta stillen die knurrenden Menschenmägen.
Als die anderen anrufen, wo wir bleiben, sie machen sich jetzt auf zur Pommesbude... sind wir schon an der 85, aber weil es sooooo schön war, schlagen wir noch einen kurzen Boden durch die Heide. Ich bin eh mehr für Pfannkuchen.
Das war ja ein toller Tag und die Gruppe hat auch gepaßt.




3. Tag
Bei herrlichem Sonnenschein und strahlend blauem Himmel starten wir in Richtung Nationalpark, obwohl wir wegen der Brunstzeit wahrscheinlich nicht überall reiten können. So ist es, mitten an eine zentralen Kreuzung stehen wir vor einer Schranke, Durchritt verboten :-/ Das ist ja blöd, da kommen wir garnicht richtig in der Runde rum. Aber auch vernünftig, den plötzlich bricht eine Herde brünstiger Hirsche durch den Wald, in rasendem Tempo verwinden sie zwischen den Bäumen.
Es stimmen nicht alle Wege mit der Karte überein, es fehlen Wege, die früher mal da waren, dafür sind andere quer durch die Heide dazu gekommen. Die schmalen Pfade, die zwischen den Eriken kaum auszumachen waren, sind nun breite Sandpisten, breit genug für einen Panzer.
Ich will nicht einsehen, dass da Wege einfach weg sind, so reiten wir eine Straße entlang, bis ich wirklich einsehen muß, dass da kein Reitweg mehr kommt. Nun gut, das ist zwar die falsche Richtung aber wir testen den dritten Weg an der Gabelung, einen Wiesenweg, das sieht wenigstens schön aus. Ist es auch, nur die Pferde sind durch das Hin- udn Her- reiten etwas unwirsch geworden. In der Pause streben sie energisch dem Ausgang entgegen. Frisch gestärkt machen wir uns wieder auf den Weg, in den Wald hinein, auf gut gekennzeichneten Wegen. Das ist gut so, denn die Wege sind zum Teil neu angelegt. So führt uns der Weg einen weiten Bogen nach Norden, bis wir plötzlich auf dem alten Reitweg landen. Da bin auch ich zufrieden. Einfach schön ist es hier und zum Restaurant kommen wir so auch.
Der Pauseplatz ist neu angelegt, der Wasserhahn führt richtig Wasser, so dass die Pferde schnell und ausgiebig getränkt werden können. Der Spielplatz ist größer geworden, die Kinder kommen gleich neugierig näher. Eine Gruppe spielt neben den Pferden Fußball, die halten wir mißtrauisch im Auge, aber unsere Pferde dösen gelassen vor sich hin. So können wir uns auch stärken.
Unterwegs müssen wir Tore öffnen und schliessen. Nun wissen wir, wofür wir Trails üben :-)
Das war wieder ein toller Tag.





4. Tag
Heute ist Abreisetag, aber natürlich wollen wir vorher noch eine Runde reiten. Wer reitet am längsten, denn auf mich wartet zu Hause niemand? So mache ich mich heute mit Pia auf Guinnes und Ute mit Mahasin el Arab auf den Weg. Mahasin mag Minchen nicht an seiner rechten Seite haben, links ist es aber ok. Im Laufe des Tages gewöhnt er sich an sie.
Kreuz und quer reiten wir durch den Zahlenwald und mögen uns garnicht trennen. Schliesslich kehren auch wir zurück, die anderen sind schon alle weg. Minchen wiehert ihren neuen Freunden noch einmal hinterher, dann rollen die letzen drei Anhänger vom Hof, der Heimat entgegen. Das war total toll.




Wieder zu Hause
*seufz Hach, war das wieder soooooooooooooooooooooooooooooooooooooooooooooooooooooooooooooooooooooooooooo schön!

Alle Bilder -> findet ihr HIER
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