Wuppertalralley

Duch das Gelpetal - die Wiedergutmachung
27. Juli 2003 - VFD SV Wuppertal
Wuppertal oder Veluwe, das ist hier die Frage. Der Ausflug in die Veluwe wird wegen angesagtem Dauerregen abgesagt, da fällt die Entscheidung leicht. Zwar ist der Regen der vergangenen Nacht noch nicht ganz abgeklungen, aber es wird heller. Von den Stallkameraden wegen Urlaub alleine gelassen, fahre ich mit Minchen alleine nach Wuppertal zur Ralley durch das Gelpetal und freue mich, wenigstens Leute aus dem FjordieForum dort zu treffen. Hey Hurra, da ist ja doch ein bekanntes Gesicht! Hallo Christoph! Auch so ein Einzelkämpfer, na da können wir uns ja zusammentun. Klar, er muß nur noch putzen, ich gehe schon mal die Lage checken. Hinter der Reithalle gibt es sowas wie eine Meldestelle, dort werde ich nett empfangen, bekomme einen Auswertebogen und schon kann es losgehen. Ja und wo lang????
Vor der ersten Station hat sich bereits eine größere Traube gebildet, egal, ich warte ja eh noch auf jemanden... Schließlich ist der Stau aufgelöst, na gut, die ersten Aufgaben kann ich ja schon mal reiten - ne, führen. In der Halle ist eine Art GHP Parcour aufgebaut. Die wehenden Luftballons lassen Minchen völlig kalt, den Sprühnebel mitten ins Gesicht findet sie schon ärgerlicher. Hätte ich wohl auch gefunden, wenn es mich getroffen hätte. An der Hand antraben und anhalten, kein Problem, Regenschirm aufspannen, Bälle, die unter einer Papierwand hervorkullern, oh, da muß Minchen schon einen Schritt zurückweichen, damit sie besser sehen kann, das ist schon spannender. Dieses war der erste Streich, doch der zweite folgt sogleich.
Draußen auf dem Platz gibt es Dosenwerfen - mit einem Ring vom Pferd aus und Enten angeln vom Sattel aus. 2 Dosen fallen beim 2.ten Versuch scheppernd zu Boden, munter schwatzend ziehe ich nacheinander 6 Enten aus dem Wasser, zwei sind noch über, da schellt der Wecker. Bis dato Rekord im Entenangeln. Aber wo bleiben Little Candy und Christoph, so langsam muß sie doch glänzen wie ein Edelstein! Wir reiten zu den Hängern hinüber und finden gähnende Leere, niemand ist mehr dort - wohl doch ohne uns aufgebrochen, hm. An der Meldestelle angekommen stellt Christoph das selbe fest: schon weg. *grrr

5 Stationen/Reiterhöfe gilt es anzureiten, Tempo, Richtung und Reihenfolge beliebig, Startzeit und -Ort egal, es gibt weder Wegemarkierungen noch eine Karte - die ist aus - die "ausgewiesenen Reitwege" sind mit blosem Auge nicht zu erkennen, tja, und wenn man sich so garnicht auskennt? Dann schließt man sich am Besten einer ortskundigen Gruppe an. Pech gehabt, wenn die einen nicht dabei haben wollen, dann sind sie nach dem nächsten Spiel weg. Ich habe Glück und kann mich einer sehr netten 4er Gruppe anschließen, die die Gegend allerdings auch nicht kennen aber wenigstens eine Karte ergattern konnten - wenn die auch zeitweilig im Troßfahrzeug gut aufgehoben war. Notfallhandy für Verittene - Fehlanzeige. Ein Abenteuer beginnt. Durchfragen.

An der zweiten Station angekommen (das war ja leicht, blos über die Straße) bekommen wir alle einen schönen roten runden Apfel in die Hand. Wie schön, Apfel fischen.... aber nein, der ist tatsächlich zum Essen gedacht! Auch für Getränke für Pferd und Reiter ist gesorgt und eine Toilette ist auch da, alles wird kostenlos angeboten. Schwesterlich wird der Apfel zwischen Minchen und mir geteilt. Warten ist nicht ihre Stärke, aber vor uns sind noch jede Menge Reiter. Hier ist ein Spieleparcour aufgebaut, Besenpolo mit einem riesigen grünen Gymnastikball, das klappt prima, Minchen hat schnell begriffen, worum es geht und bleibt dicht am Ball. Nun das Pferd mit den Hufen auf vier Pappteller plazieren. Keinen Zentimeter bewegt sie sich von den vom Regen aufgeweichten Pappfetzen, nachdem ich ihre Hufe einmal darauf gestellt habe. Nun müssen wir einen mittelgroßen Wasserball unter den Arm klemmen und von rechts aufsitzen - eben nochmal nachgurten, kein Problem. Auch beim nächsten Spiel bleibt sie brav zwischen Korb und Tisch stehen, so daß ich in windeseile den Tisch decken kann. Gut gemacht Minchen! Nur beim Ringewerfen ziele ich mal wieder völlig daneben, 0P.

Über Asphalt und Schotterwege fragen wir uns durch zum nächsten Hof. Immerhin die Namen wissen wir, da ich die Ausschreibung dabei habe. Ortskundige hätten vielleicht einen schöneren Weg gewußt, aber wir sind auf die leicht zu erklärenden Varianten angewiesen. Doch sooo falsch sind wir nicht, denn uns kommen zwei Reiter entgegen.
An diesem Hof sind wir alleine, also gleich dran. Auch hier gibt es Äpfel und Schokoriegel. Hmmm. Aufgaben: einen Springbrunnen durchqueren, holla, nach kurzem Zögern setzt Minchen die Vorderhufe da hinein, das reicht. Alle Pferde überqueren den wassersprudelden Schlauch. Wieder Bälle werfen, hier ist die Zielscheibe allerdings gut 2 m groß, so daß tatsächlich Punkte erspielt werden und ein volles Wasserglas im Galopp durch die Reitbahn zurückbringen. Easy! Da lacht sogar die Sonne und schaut verschmitzt hinter den dunklen Wolken hervor.

Diesmal finden wir Wald- und Wiesenwege, die uns zum nächsten Gehöft bringen. Sogar ein schöner ausgeschilderter offizieller Reitweg liegt direkt vor uns, als wir abbiegen müssen, links, die Straße runter ins Tal. Hier treffen wir auch Little Candy und Christoph wieder, von seiner Reitgruppe schmählich in Stich gelassen. Leider liegt kein gemeinsames Ziel mehr vor uns.
Eiswürfelweitspucken! Ob man die irgendwie flutschen kann? Ne, da flutscht nix, also ... gut, daß die Kirschernte schon hinter uns liegt. Hufeisenwerfen, da bin ich mal wieder eine Niete, 0P für mich. Diese Aufgaben sind ohne Pferd, die werden derweil mit Äpfeln und Möhren verwöhnt. Gegenstände aus einer Glibbermasse holen - uh - und blind ertasten, was ist das? (Filmdose, Plastikpferd, Feuerzeug, Schuhanzieher, Hufkratzer). In der Sattelkammer müssen Zaumzeuge, Gebisse Sättel und Satteldecken der unterschiedlichsten Arten richtig erkannt und benannt werden. Schön, daß wir in einem Stall stehen, wo so viele Reit- Fahr und Longierweisen friedlich nebeneinander existieren.

Auf zur nächsten Etappe. "Gefährlich" unken entgegenkommende Reiter. Schöne sandige - nach dem Regen der vergangenen Nacht allerdings recht matschige Reitwege führen uns zur Ponyfarm. Erst mal Pause. Bekamen wir bisher Kuchen und Getränke kostenlos für 15 Euro Startgeld (20 Euro für Nichtmitglieder, das sind immerhin 40 DM!), so sollen wir hier dafür bezahlen...
Der Trailparcour ist in Westernmanier zu betreten, das Tor muß selber geöffnet, durchritten und geschlossen werden - ohne loslassen, selbstverständlich. Das Bändel ist allerdings recht lang und wir haben "alle Zeit der Welt". Prima, das kann Minchen auch ohne Bändel, ich muß nur auf meine Beine achtgeben, schon ist sie durchgewitscht. Mit "Links" und "rechts", "ein bischen vor", "ein Stück zurück" dirigiere ich sie da durch, Minchen hört genau zu, ich muß mich nur ganz wenig aus dem Sattel beugen. Unter dem Flattertor liegt eine blaue Zeltplane, recht eng das Ganze und blau kennt Minchen auch nicht. Doch nach einigem Zögern tritt sie hindurch. Nun die Monsterstrecke - oder eigentlich ist es nur eine Stangengasse direkt neben dem Schweinekoben, Halten und das Pferd in den Schweinestall gucken lassen. Mick, kennst doch noch Liesa, das Elton-Ferkel, oder? Klar kennt sie die noch! Auf zum Sackhüpfen bis zur Stange, raus aus dem Sack, rauf aufs Pferd und über die Stange seitwärts richten. Superminchen. Zur Belohnung gibt es für jedes Pferd eine Möhre. Die hat sie sich verdient! 50/50 Punkten im Trail, da darf man doch ein wenig stolz auf sein Pferdchen sein, oder?

Nur noch zurück zum Start, das ist gemeinsamer Zieleinlauf. Der Ziegenbock beäugt unseren Aufbruch. Am Kamin im Wald stellt sich die Frage, rechts oder links herum? Links, damit wir mal etwas anderes sehen... Ein Blick in die Karte sagt auch, daß das der kürzere Weg ist. "Wenn ihr da seid, ist Siegerehrung, ihr seid die Letzten!" kommt der Handyruf vom Troßfahrzeug. Na sowas. Aber wir sind auf dem richtigen - und kürzeren Weg - wie sich später herausstellt. Trotzdem haben wir noch genug Zeit, die Pferde abzusatteln und auf Reitplätze, Offenställe und leere Boxen zu verteilen, bevor wir zur Siegerehrung schreiten. Der Preistisch ist reich gedeckt, jeder vom ersten bis zum 48.ten Platz darf sich etwas aussuchen. Außerdem gibt es Urkunden und Stallplaketten, sowie Futterproben und Leckerlies für jede/n TeilnehmerIn.

In einer sehr netten Gruppe hat der Ritt richtig Spaß gemacht - auch ohne Karte und kein Tropfen Regen! Aber nächstes Mal - da laß ich mir direkt die Handynummer geben.
Plazierungen der IGler:
Platz 8: Christoph Maas - Little Candy
Platz 2: Teimina

oh, ich bin sooo stolz auf das Pferdchen.
 
 
 

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