Der Kutschfesttest...
die Dallmer vor der Kutsche -
oder der Versuch, ein Rapsfeld zu fotografieren ...
25. April 2009
Minchen trägt jetzt Dallmer. Aber das ist eine andere Geschichte, die ein anderes Mal
erzählt werden soll. Jetzt möchte ich die Dallmer
natürlich auch vor der Kutsche ausprobieren und der Raps
blüht so wunderschön, da hätte ich gerne ein Foto von...
Monika ist heute leider zum Grillen eingeladen, aber Conny hat Lust,
mit uns zu fahren, Hurra! Danke Conny.
Die Sonne scheint so schön, flugs angespannt, als die für den
Abend versprochenen Wolken aufziehen. Naja, nicht so schlimm, dann gibt
es wenigstens keine Schlagschatten. Minchen ist gut drauf und maschiert
mit großen Schritten los, als sie auch schon wieder inne
hält, denn da stehen ein paar Leute vor einem Auto und unterhalten
sich... mißtrauisch beäugt sie die Gruppe. Ich horche
derweil, ob sich ein Auto nähert, aber das Motorengeräusch
klingt eher nach einem Rasenmäher.
Zuerst Minchens Lieblingsstrecke, da kann sie sich ein wenig
warmlaufen, bevor es den Berg hochgeht, hoppla, da kommt ein Kind mit
einem Hund aus einer Haustür geschossen und erstarrt zur
Salzsäule. Minchen kommt prustend und schnobernd zum stehen, ganz
kurz wird sie, setzt vorsichtig ein Bein vor, zögerlich dann noch
eines... kaum um die Kurve, hoch aufgerichtet, will sie vorwärts,
doch da beruhigt sie sich auch schon wieder. Ein Pferd kommt uns im
Wald entgegen. Neugierig betrachtet es die Kutsche, zeigt aber keine
Scheu. Lustig trabt Minchen voran. Kehrtwende, nun hat sie es noch
eiliger. Den Berg hoch, auch mit den Dallmer und der Kutsche hinten
dran ist er kein Problem. Oben auf der Höhe spielen ein paar Jungs
Fußball, Schuß - gehalten, noch ein Schuß und Tor!
Der Ball fliegt im hohem Bogen über die Kutsche, GHP bestanden.
Auf dem Obstfeld stehen ein paar helle und dunkle Kästen, die
haben Minchen gestern schon beunruhigt, ob das Bienenkästen sind?
Aber aus Plastik? Mutig zieht sie die Kutsche daran vorbei, noch eine
Kehrtwende, man kann den Kölner Dom sehen, wie dann morgen wohl
das Wetter wird? Denn morgen haben wir etwas vor, aber das ist eine andere Geschichte, die ein anderes Mal
erzählt werden soll. Die Wolken werden immer dichter, der
kühle Wind hat sich gelegt. Da kommt uns ein Hund entgegen. Brav
parieren wir zum Schritt durch, der Hund bellt, das ist nicht tragisch,
aber oh Schreck, der Hund zieht eine Schleppleine hinter sich her!
Entsetzen packt Minchen, ihre Urangst vor Schlangen bricht durch, sie
wird immer kleiner, unsicher, ob sie durchgehen oder umkehren soll.
Zitternd bleibt sie stehen. Ich bitte die Leute, die Leine einzuholen,
puh, da kann Minchen aber aufatmen, die Schlange ist unter Kontrolle.
Munter trabt sie weiter.
Da kommt endlich mein Rapsfeld, jetzt aber ein schönes Foto bitte,
mit Minchenohren. Doch der Raps steht zu hoch, auf dem Foto ist nur die
grüne Böschung zu sehen und die Sonne steht auch in der
falschen Richtung. Minchen nutzt die Pause flugs für ein paar
verbotene Halme - Du Schlingel! Weiter geht es, am Spielplatz vorbei,
zwischen den Hecken hindurch, was sehe ich da schimmern? leuchtend
gelb? Da ist ja noch ein Rapsfeld, hurra, eine zweite Chance. Diesmal
bekommt Conny die Kamera in die Hand und macht ein schönes Bild
vom gelben Pferd vor dem gelben Raps... Dankeschön!
Jetzt geht es den Berg hinab, unter tief hängenden Zweigen
hindurch, an wolligen Schafen vorbei, zwischen schnuckeligen
Fachwerkhäusern hindurch mit lauter blühenden Gärten.
Die Schuhe halten und rutschen auch nicht. Minchen wirkt zufrieden. Nun
geht es nach Hause, immer schneller werden ihre Tritte, sie
schlägt die nächste Gangart vor, ich lasse sie gewähren,
freue mich über ihren Tatendrang. Nun wird es kompliziert, da hat
einer eine frische leuchtend weisse Linie auf die Straße gemalt,
argwöhnisch betrachtet Minchen das Gemälde. Zwei Autos stehen
versetzt als Slalomparcour, oh weh, ob das gutgeht? Wenn wir die Autos
unbeschadet lassen wollen, muß Minchen längst über
diese schreckliche weisse Linie treten. Ich fürchte, gleich
muß ich Conny vorschicken, aber zuerst passieren wir die Kegel.
Mit großen Augen und geweiteten Nüstern betrachtet Minchen
das Kunstwerk, drängt nach rechts, Richtung Auto, aber so passt
das nicht, drängt nach links, aber da ist die Mauer. Da fasst sie
sich ein Herz und klettert mit hoch angezogenen Beinen quer über
die Linie, beschreibt eine scharfe Kurve und traut sich noch einmal
über das grellweisse Gebilde hinweg. Wir sind nicht mal in die
Nähe der Autos gekommen. Minchen, das hast Du toll gemacht.
Fröhlich schnaubend macht sie sich auf den Heimweg, den Berg
hinauf muß sie sich ordentlich strecken, die Schuhe bleiben an
den Hufen, im Wald trabt sie zügig voran, Schlangenlinien um die
dicken Steine, Berg auf, Berg ab, als Patty vor uns auftaucht. Patty
ist die Kutsche nicht geheuer, also lassen sie uns vorbei, aber Minchen
ist neugierig und möchte Patty gerne guten Tag sagen. Micky Maus,
mit der Kutsche hinten dran geht das doch nicht. Das sieht Minchen ein.
Gerne läuft sie dem Stall entgegen. Die Schuhe haben auch die
Belastung mit der Kutsche ausgehalten. Ich würde sagen, ich bin
begeistert.
Minchen, das hat Du mal wieder toll gemacht!
designed by igramul